Green Streaming

Technologien für eine nachhaltige Wertschöpfungskette digitaler Medien

Die Mediennutzung im Internet gewinnt stetig an Bedeutung. Damit steigt auch der Energieverbrauch an, besonders durch das wachsende Angebot an Video-Streaming-Diensten. Für eine möglichst CO2-reduzierte und energieeffiziente Aufbereitung, Verbreitung und Nutzung von Streaming-Inhalten bedarf es innovativer digitaler Technologien.

Das Projekt Green Streaming verfolgt das Ziel, energieeffiziente Lösungen für die gesamte Video-Streaming-Wertschöpfungskette zu schaffen: von der Videoerstellung über die Verarbeitung und Bereitstellung bis hin zur Nutzung auf Endgeräten. Die Bereitstellung von Streaming-Inhalten soll „grün“ werden – und zwar lückenlos, ganzheitlich und nachweislich. Mit Hilfe neuer Analyse- und Messwerkzeuge soll es möglich werden, die Effizienz des Video-Streamings zu bewerten und den CO2-Verbrauch vollständig zu bilanzieren. Dazu werden alle Komponenten entlang der Streaming-Wirkkette hinsichtlich ihrer Energieeffizienz analysiert: A/V-Encoder, Packaging, Content-Delivery-Networks (CDN), A/V-Player und Endgeräte. Hierbei kommen Verfahren des Maschinellen Lernens und KI-Modelle zum Einsatz. Ein grüner digitaler Zwilling der ganzheitlich betrachteten Streaming-Wirkkette bildet das Abbild der Realität und damit die zu erarbeitende Datenbasis. Am Endgerät soll ein Green-Streaming-Modus anzeigen, wie viel Energie zur Bereitstellung des Inhalts benötigt wurde und wie viel individuell eingespart werden kann, während gleichzeitig ein möglichst gutes Seherlebnis (QoE) erhalten bleibt. Ein weiterer, perspektivischer Use Case ist der CO2-Rechner für Video-Streaming: Dieser soll den bestehenden CO2-Rechner für Film- und TV-Produktionen erweitern, um so einen Großteil der Emissionen aus der Online-Mediennutzung in Deutschland abzubilden.

Erste Analysen und Messungen zeigen bereits, dass KI-gestütztes Video-Encoding signifikant zur Reduktion von Datenraten beitragen kann – und damit auch zu finanziellen und ökologischen Einsparungen bei Betrieb, Verteilung und Angebot von Streaming-Inhalten. Entsprechend ist eine nachhaltigere, energieeffiziente Medienproduktion und -distribution in der Industrie stark nachgefragt. Die Ergebnisse werden dem Medienstandort Deutschland insgesamt zugutekommen – und damit auch die Wettbewerbsfähigkeit deutscher und europäischer Unternehmen steigern. Zugleich tragen Projekte wie Green Streaming dazu bei, dass in der Gesellschaft das Bewusstsein für einen generell nachhaltigen Medienkonsum wächst.

Konsortium:

  • Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS
  • KlimAktiv gGmbH
  • Logic media solutions GmbH
  • Rundfunk Berlin-Brandenburg
  • Deutsche Telekom AG
  • The Chainless GmbH