ECO:DIGIT

Enabling green COmputing and DIGItal Transformation

Digitale Technologien haben ein großes Potenzial, entscheidend zur notwendigen weltweiten Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz beizutragen. Gleichzeitig emittiert der IKT-Sektor jährlich zwischen zwei und sechs Prozent des globalen CO2-Ausstoßes – in etwa so viel wie der weltweite Flugverkehr. Eine der größten aktuellen Herausforderungen ist daher eine nachhaltige Softwareentwicklung. Es fehlt jedoch an Möglichkeiten, den tatsächlichen CO2-Fußabdruck digitaler Lösungen zu messen. Doch gerade diese Messung ist Voraussetzung für weitere Optimierungsmaßnahmen.

Hier setzt das Projekt ECO:DIGIT an – „Enabling green COmputing and DIGItal Transformation“. Ziel ist die Entwicklung eines „Prüfstandes“, der es ermöglicht, unterschiedliche Technologien und Betriebsmodelle objektiv zu vermessen und zu vergleichen. Der Prüfstand soll den Ressourcenverbrauch von verteilten Softwaresystemen sowie der gesamten beteiligten digitalen Infrastruktur ganzheitlich erheben und transparent machen. Dies schließt zeitgemäße Softwareanwendungen sowohl im Cloud-Deployment als auch im Edge-Computing ein. Berücksichtigt wird auch der Einfluss unterstützender Infrastruktur – wie zum Beispiel Netzwerke – sowie mobiler oder stationärer Endgeräte der Nutzerinnen und Nutzer – wie Smartphones. Auch gängige Technologieplattformen und -systeme spielen dabei eine Rolle – vor allem AWS, Google Cloud, Microsoft Azure und Sovereign Cloud Stack.

Die neue Technologie soll eine Lücke auf dem Markt schließen: Vergleichbare Lösungen sind noch nicht verfügbar, sondern beschränken sich auf Desktop-Anwendungen – wie der „Blaue Engel” für energie- und ressourceneffiziente Software – oder befinden sich noch im experimentellen Status – wie etwa das „Green Metrics Tool” von Green Coding Berlin oder der „Environmental Data Agent” der Sustainable Digital Infrastructure Alliance. Weitere Ansätze wie das Green Lab der Vrije Universiteit Amsterdam beinhalten zwar mehrere Typen von Systemen und sind wissenschaftlich fundiert, erfordern jedoch einen hohen Aufwand an manueller Konfiguration. Zudem sind diese Lösungen durch die Abhängigkeit von einem physischen Labor weder ausreichend skalierbar noch erlauben sie die friktionslose selbstständige Nutzung durch externe Entwicklerinnen und Entwickler auf Kundenseite.

Vor diesem Hintergrund verspricht das Projekt ECO:DIGIT ein hohes Potenzial zur Verwertung der Ergebnisse in der nachhaltigen Gestaltung von zukünftigen Softwareprojekten und -produkten, zumal derartige Lösungen immer stärker nachgefragt werden. Das Projektteam möchte mit der neuen Technologie einen Beitrag zu mehr Energieeffizienz und zur Verbesserung der Nachhaltigkeit digitaler Systeme insgesamt leisten.

Konsortium:

  • Gesellschaft für Informatik e. V. (GI) (Verbundkoordination)
  • adesso SE
  • Öko-Institut e. V.
  • Open Source Business Alliance – Bundesverband für digitale Souveränität e. V.
  • Siemens AG

Im Unterauftrag:

  • PlusServer GmbH
  • ScaleUp Technologies GmbH & Co. KG

Assoziierter Partner:

  • eco Verband der Internetwirtschaft e. V.