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23.05.2022

Frankreich und Deutschland verstärken ihre Zusammenarbeit im Bereich der künstlichen Intelligenz - 5 gemeinsame Projekte auf dem AI Village gestartet

AI Village
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© MEFR
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Frankreich und Deutschland haben insgesamt 17,5 Mio. € für fünf gemeinsame Kooperationsprojekte bereitgestellt, die darauf abzielen, neue Lösungen im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) zu entwickeln, um unsere Welt widerstandsfähiger gegen Krisen unterschiedlicher Art zu machen. Die Projekte zielen insbesondere darauf ab, KI-Lösungen zur Bekämpfung des Klimawandels zu entwickeln, künftige Epidemien frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen und unsere Industrie widerstandsfähiger gegen Störungen der Lieferketten zu machen.

Im Vertrag von Aachen (2019) haben Deutschland und Frankreich vereinbart, ihre Zusammenarbeit auf dem Bereich der künstlichen Intelligenz zu intensivieren. Infolgedessen haben die Länder im Februar 2021 eine gemeinsame Projektausschreibung veröffentlicht. Die fünf Gewinnerprojekte sind im Frühjahr 2022 gestartet. Nachfolgend finden Sie eine kurze Beschreibung der einzelnen Projekte und der französischen und deutschen Projektpartner.

Das Projekt AIOLOS - Artificial Intelligence Tools for Outbreak Detection and Response zielt darauf ab, uns mithilfe neuer KI-basierter Modelle besser auf künftige Epidemien oder Pandemien vorzubereiten. So sollen unter anderem neue Krankheitsausbrüche erkannt, deren Ausbreitung und Entwicklung vorhergesagt und der Ressourcenbedarf bestimmt werden, um Epidemien unter Kontrolle zu bringen.
Partner: Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der Angewandten Forschung e. V. (DE), Umlaut Consulting GmbH (DE), CompuGroup Medical SE & Co. KGaA (DE), Quinten (FR), Sanofi Pasteur (FR)

Das Projekt CONTRAILS - Contrails in the Climate System: from Observation to Impact Modeling and Prediction hat sich zum Ziel gesetzt, Instrumente zur Überwachung der Auswirkungen von Kondensstreifen auf das Klima zu liefern und dazu beizutragen, künftige experimentelle Tests zur Optimierung von Flugbahnen zu unterstützen.
Partner: Deutscher Wetterdienst (DE), Thales Research & Technology (FR), Reuniwatt SAS (FR), Laboratoire atmosphères, milieux, observations spatiales (FR)

Das Projekt RenovAIte - Boosting renovation industry with AI wird Software auf der Grundlage künstlicher Intelligenz bereitstellen, um die Renovierung von Wohnungen und Straßen in großem Umfang zu optimieren. Abgedeckt werden soll die gesamte Wertschöpfungskette von der initialen Datenerfassung bis hin zu Entscheidungshilfen für Planungsbüros.
Partner: OFFIS - Institut für Informatik (DE), VIA IMC GmbH (DE), Action Logement (FR), ALEIA (FR), Leonard (FR)

Das Projekt GreenBotAI - frugal and adaptive AI for flexible industrial Robotics strebt die Entwicklung eines intelligenten Systems für Industrieroboter an, mit dessen Hilfe die Sicherstellung einer kontinuierlichen Produktion in Europa während Pandemien, die Gewährleistung der europäischen Souveränität in Bezug auf die Produktionsautomatisierung und die Verringerung der Umweltauswirkungen europäischer Fabriken durch die Reduzierung des Energieverbrauchs von Roboteranwendungen um 50 % erreicht werden soll.
Partner: Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V. (DE), Hochschule München University of Applied Sciences (DE), GrAI Matter Labs SAS (FR), Arts et Métiers (ENSAM LIPSEN) (FR)

Das Projekt GANResilRob - Generative Adversarial Networks and Semantics for Resilient, Flexible Production Robots verfolgt das Ziel, mithilfe digitaler Produktionssysteme und verbesserter Industrieroboter menschliche Kontakte während pandemischer Krisen zu verringern, indem ferngesteuertes Aufgabenlernen und die automatische Anpassung der Produktion im Falle von unterbrochenen Materialversorgungsketten integriert werden.
Partner: FZI Forschungszentrum Informatik (DE), ArtiMinds Robotics GmbH (DE), Secma SA (FR), Two-I SAS (FR), CNRS IRL2958 GT-CNRS (FR)

An diesen fünf Projekten sind 23 Partner beteiligt, darunter 10 KMU, 6 Universitäten/Forschungsinstitute, 6 Großunternehmen und 1 öffentliche Einrichtung. Sie wurden am 18. Mai 2022 in einem internationalen Kick-off-Event im Rahmen der ersten Ausgabe des AI Village auf der großen Industriemesse Global Industrie in Paris vorgestellt.

Die Global Industrie bringt über 2000 Aussteller aus allen Bereichen der Industrie zusammen. Das AI Village wird im Rahmen der französischen EU-Ratspräsidentschaft organisiert und bietet eine wichtige Gelegenheit, das europäische Know-how im Bereich der künstlichen Intelligenz zu präsentieren und wichtige Anwendungen der KI für Industrie und Unternehmen in den Mittelpunkt zu stellen.

Mit seiner speziellen Ausstellungsfläche wird es auch eine Gelegenheit für innovative Start-ups, KMU und große Konzerne sein, Geschäftsmöglichkeiten zu schaffen und die Verbindungen zwischen den KI-Ökosystemen in Europa zu stärken. Das Programm des AI Village umfasst auch fünf hochrangige Rundtischgespräche zu wichtigen Themen wie (a) künftige technologische Herausforderungen der KI für die Industrie, (b) europäische KI-Strategien und die Frage, wie man mit anderen großen Regionen der Welt konkurrieren kann, (c) vertrauenswürdige KI: ein Rahmen für ein ethisches, zuverlässiges und zertifizierbares europäisches KI-Angebot, (d) Förderung der Einführung von KI durch KMU: Erfolgsgeschichten, Hindernisse und Herausforderungen, (e) der EU AI Act.

An diesen Rundtischgesprächen nehmen Vertreter der Deutsch-Französischen Akademie für die Industrie der Zukunft und des Deutsch-Französischen Instituts für die Industrie der Zukunft; Benjamin Brake, Abteilungsleiter für Digital- und Datenpolitik, Bundesministerium für Digitales und Verkehr; Sonja Zillner, Leiterin des Core Company Technology Module, Siemens AG; Andreas Liebl, Geschäftsführer von UnternehmerTUM, appliedAI Initiative und Mitglied der GPAI-Arbeitsgruppe Innovation & Kommerzialisierung von KI teil.