Meldung
26.03.2019

MACSS-Abschlussveranstaltung: Drei Jahre am Puls des medizinischen Fortschritts

Wie kann digitale Kommunikation zwischen Patienten und behandelnden Ärzten funktionieren? Welches Potenzial birgt das für die Behandlungsqualität? Um diese und weitere Fragen drehte sich die Abschlussveranstaltung des Projekts MACSS am 18. März in Berlin.

MACSS Abschlussveranstaltung Charité
© LHLK
MACSS Abschlussveranstaltung Charité

Für Menschen, die eine Niere transplantiert bekommen haben, bleibt ein Restrisiko. Das neue Organ kann durch Kreislauferkrankungen oder Infektionen versagen. Daher müssen Patienten in der Nachbehandlung meist zahlreiche Medikamente einnehmen und ihren Gesundheitszustand regelmäßig überprüfen lassen. Dafür ist die Kommunikation mit und zwischen den behandelnden Ärzten entscheidend. Hier setzt MACSS an: Die vom Projekt in den vergangenen drei Jahren entwickelte Plattform soll den Therapieerfolg erhöhen, indem sie den Datenaustausch und die Vernetzung zwischen Patienten und Ärzten verbessert.

Am 18. März stand auf der Abschlussveranstaltung in Berlin neben der technischen Plattformbasis insbesondere die entwickelte Smartphone-App im Fokus. Sie dient den Patienten als Verbindung mit ihren Medizinern und als persönlicher Assistent. Die App erinnert beispielsweise anhand eines digital hinterlegten Medikationsplans an die Einnahme von Medikamenten, unterstützt bei der Organisation von Arztterminen, speichert Laborwerte und hilft dabei, Vitaldaten wie Puls, Blutdruck und Körpergewicht zu erfassen. Der Blick auf diese Daten erlaubt es den Medizinern im oft weit entfernten Transplantationszentrum, gemeinsam mit dem Patienten und dessen Hausarzt, das Risiko für Komplikationen erheblich zu senken. Damit dies tatsächlich gelingt, muss die App möglichst einfach bedienbar sein. Dementsprechend war auch gutes Design ein Thema: In mehreren Workshops wurde die Nutzeroberfläche mit Ärzten und Patienten auf Alltagstauglichkeit getestet und optimiert.

Neben der App konnten in einem Ausstellungsbereich vor Ort weitere im Rahmen von MACSS entwickelte Innovationen kennengelernt werden: Etwa ein Service, der Informationen in medizinischen Texten intelligent extrahiert und aufbereitet. Ärzte werden dadurch nicht nur beim Lesen von Patientenakten unterstützt, sondern auch bei der Suche nach passender Fachliteratur. Außerdem wurde eine Prüfung auf medikamentöse Wechselwirkungen integriert. So wird verhindert, dass nicht miteinander verträgliche Medikamente verordnet werden.

Die zur Abschlussveranstaltung eingeladenen Patientenvertreter vom Bundesverband Niere zeigten sich ebenso wie viele MACSS-Nutzer zufrieden mit dem Projekt. Auch weitere Vertreter der Gesundheitswirtschaft – darunter zwei kooperierende Krankenkassen – lobten den von MACSS verfolgten Kommunikationsansatz und die konsequente Verwendung von offenen Standards wie FHIR zum Datenaustausch im Gesundheitswesen.

Mit DACE greift ein Projekt aus der Smart Service Welt II die in MACSS gewonnenen Erkenntnisse auf und entwickelt eine Kommunikations- und Interaktionsplattform, über die Gesundheitsdaten sicher und datenschutzkonform ausgetauscht werden können. Sie soll als Grundlage für die Entwicklung und Integration neuer Smart Services in diesem Bereich dienen.

Weitere Informationen zu MACCS finden Sie hier.