Meldung
18.12.2018

Auf dem Weg zu „Smart Regions“

Der S³ – Smart Service Summit nahm seine 250 Besucherinnen und Besucher mit auf eine Reise in die Smart Service Welt. Die Smart Service Welt I-Projekte zeigten dabei, was sie alles erreicht haben.

Parl. Staatssekretär Christian Hirte, Dr. Stefan Afting und Dr. Andreas Goerdeler (v. l. n. r.) am gemeinsamen Exponat der Smart Service Welten
Parl. Staatssekretär Christian Hirte, Dr. Stefan Afting und Dr. Andreas Goerdeler (v. l. n. r.) am gemeinsamen Exponat der Smart Service Welten
© BMWi/BILDKRAFTWERK/Peter-Paul Weiler
Das gemeinsame Exponat der Smart Service Welten

„Was wäre, wenn…?“ – im Zeichen dieser Fragestellung stand Gerald Swarats unterhaltsamer Vortrag zum Thema „Digitalisierung auf dem Land“. Der Leiter des Berliner Kontaktbüros des Fraunhofer-Instituts für Experimentelles Software Engineering skizzierte damit den Weg hin zu „Smart Regions“ und steckte so das Spielfeld ab, auf dem sich die 18 Forschungsprojekte des Technologieprogramms „Smart Service Welt II“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) mehrheitlich tummeln. Der S³ – Smart Service Summit am 22. und 23. November im BMWi war die Auftaktkonferenz von „Smart Service Welt II“ – und gleichzeitig die Abschlussveranstaltung für die 20 Forschungsprojekte aus dem Vorgängerprogramm „Smart Service Welt I“.

Eröffnet wurde der Summit vom Parlamentarischen Staatssekretär Christian Hirte. „Digitalisierung ist mehr als die digitale Vernetzung von Maschinen und Produkten. In den Smart Service Welten stellt das Bundeswirtschaftsministerium den Menschen als Benutzer in den Mittelpunkt und unterstützt damit die Entwicklung intelligenter Dienste, die viele Verbesserungen in Wirtschaft und Gesellschaft ermöglichen“, erklärte Hirte. „Sie stärken dabei Deutschland als führenden Anbieter smarter Services: Von Zukunftsthemen wie der datenschutzkonformen Auswertung von Fahrzeugdaten im Straßenverkehr über digitale Lösungen gegen das Paketchaos in Städten bis hin zur Erprobung der Blockchain-Technologie im Stromhandel in der Nachbarschaft.“

Es folgte eine Keynote von Dr. Sigrid Nikutta, der Vorstandsvorsitzenden der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) mit dem Titel „Vom Verkehrsbetrieb zum Mobilitätsdienstleister – die BVG auf dem Weg in die Smart Mobility“. Darin nahm Dr. Sigrid Nikutta, die Zuhörerinnen und Zuhörer mit ins Führerhäuschen des Unternehmens, das die meisten Berliner bewegt. „Bitte stellen Sie sich einmal vor, wie die Stadt in einigen Jahren aussehen würde, gäbe es keinen Nahverkehr. Weltmetropolen wie Los Angeles oder San Francisco zeigen, wie smarte Mobilität nicht geht. Es gibt dort eine Vielzahl von Mobilitäts-Start-ups und trotzdem versinken die Städte im Verkehrschaos. Der Nahverkehr wurde jahrzehntelang vernachlässigt. U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse sind das Rückgrat der Mobilität in urbanen Zentren“, sagte Nikutta.
Doch wie wird ein 90 Jahre altes Unternehmen fit für die Zukunft? Wie digitaler Wandel am besten gelingt, das verriet Philipp Deperieux. Der Digital-Guru und Gründer der Start-up-Schmiede etventure machte in seiner rasanten Keynote „Digitize or die!“ klar, worauf es ankommt: Er warnte vor „Bewahrermentalität“, betonte die Bedeutung von Leuchtturm-Projekten für den Innovationsprozess und sprach sich für schnelles Prototyping und Testen im realen Marktumfeld aus.

Impression von der S³ - Smart Service Summit
© BMWi/BILDKRAFTWERK/Peter-Paul Weiler
Impression von der S³ - Smart Service Summit
Natürlich bekamen auch die Forschungsprojekte der beiden Technologieprogramme „Smart Service Welt I“ und „Smart Service Welt II“ ihren Raum auf der Bühne. Für beide Programme inhaltlich verantwortlich ist Dr. Stefan Afting aus dem Referat VI B 5 des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. „Für uns war die Fortführung des Programms ein logischer Schritt. In der Smart Service Welt I erreichten uns viele interessante Skizzen, die wir nicht alle fördern konnten. Auch gab es in Smart Service Welt I manche Bereiche, die unterrepräsentiert waren, wie zum Beispiel Medizin oder Energie. Darüber hinaus wollten wir den ländlichen Raum unterstützen. Auf dem Land bietet die Digitalisierung Chancen: durch neue Mobilitätskonzepte oder neue Logistik-Konzepte zur Stärkung des Handels. Das probieren wir in der Smart Service Welt II aus, zum Beispiel in ganz konkreten Städten wie Bottrop und Rüsselsheim.“

Impression von der S³ - Smart Service Summit
© BMWi/BILDKRAFTWERK/Peter-Paul Weiler
Impression von der S³ - Smart Service Summit
Neben einer facettenreichen Ausstellung der Projekte im Eichensaal des Ministeriums diente die Bühnen-Session „360° Smart Service Welt I“ der Darstellung der Projektergebnisse. Die Moderatorin Alexa von Busse und der Leiter der Begleitforschung des Technologieprogramms, Dr. Steffen Wischmann, interviewten die Vertreter der Projekte AcRoSS, STEP, Smart-Farming-Welt, IoT-T, CAR-BITS.de und MACSS.

Die Antworten der Projekte und den ausführlichen Bericht zur S³ - Smart Service Summit können Sie hier lesen.