Meldung
16.07.2020

PAiCE: Automatica-Trendindex: Roboter als Hoffnungsträger in der Krise

Die Automatisierung der Produktion mithilfe von Robotern stand in Deutschland bereits vor der Covid-19-Krise hoch im Kurs: Lediglich Singapur und Südkorea konnten im weltweiten Vergleich eine höhere Roboterdichte in der Fertigungsindustrie verzeichnen. Dieser Automatisierungstrend dürfte sich fortsetzen und vor allem im Zusammenhang mit der Pandemie neue Möglichkeiten schaffen. Das geht aus den Ergebnissen des automatica-Trendindex hervor, für den im Auftrag der Messe automatica 100 Fach- und Führungskräfte der Industrie sowie 1.000 Arbeitnehmende befragt wurden.

Auf die Frage nach dem besonderen Potenzial der Industrieroboter nennen rund 80 Prozent der befragten Entscheiderinnen und Entscheider mindestens einen der folgenden drei Aspekte: die Entlastung von Mitarbeitenden bei gesundheitsgefährdenden Aufgaben, die gesteigerte Flexibilität in der Fertigung sowie die Senkung von Produktionskosten. In Bezug auf die Bewältigung der Auswirkungen der Corona-Krise könnten die Industrieroboter vor allem hilfreich sein, wenn es darum geht, den neuen Anforderungen an sichere Arbeitsplätze gerecht zu werden: Indem einzelne Arbeitsschritte automatisiert werden, können Corona-bedingte Maßnahmen, wie z.B. Social Distancing, besser umgesetzt und somit der Schutz der Mitarbeitenden gewährleistet werden.

Die Vorzüge der Roboter-Automation bleiben dabei künftig nicht nur Großbetrieben vorbehalten: 84 Prozent der Industrie-Entscheiderinnen und -Entscheider gehen davon aus, dass es sich lediglich um eine Frage der Zeit handele, bis auch mittelständische Unternehmen vermehrt von der flexiblen Produktion mit Industrierobotern profitieren. Als Hindernis beim Einsatz von Robotik in mittleren Unternehmen benennen zwei Drittel der Führungskräfte die bislang fehlende, für den Roboterbetrieb notwendige Ausbildung der Mitarbeitenden. Dabei begegnen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer den neuen Technologien grundsätzlich mit Offenheit: 75 Prozent der befragten Beschäftigten begrüßen die Ausbildung für den Umgang mit Robotik und halten sie für ein wichtiges Weiterbildungsangebot.

Wie Roboterlösungen ihren Weg in den Mittelstand und die Industrie finden, erarbeiten unterschiedliche PAiCE-Projekte. Drei Projekte des Robotik-Clustern haben Plattform-Lösungen entwickelt, so dass auch kleine und mittlere Unternehmen zeitnah auf wirtschaftliche und individuelle Roboter setzen können. RoboPORT hat dafür eine Plattform zum Ideenaustausch und zur Protoptyp-Entwicklung, ROBOTOP eine zur Entwicklung von Soft- und Hardwarekomponenten für Industrie- sowie Serviceroboter und SeRoNet eine Entwicklungsplattform für individuelle Serviceroboter-Lösungen erarbeitet. Alle anderen Robotik-Projekte erproben den Einsatz von Robotern in der Praxis: AutARK entwickelt ein System zur sicheren Mensch-Roboter-Kollaboration, QBIIK einen Lagerroboter und BakeR einen Putzroboter. Die Projekte präsentieren ihre Ergebnisse auf der diesjährigen automatica. Den PAiCE-Stand finden Sie in Halle C6 „Future Robotics“.

Weitere Informationen zu dem Index finden Sie hier.