Programm

Quanten-Computer können durch gezieltes Ausnutzen quantenmechanischer Phänomene Berechnungen und Simulationen für Systeme ermöglichen, die selbst mit Hochleistungs-Computern klassischer Bauart aufgrund der Komplexität der Problemstellung nicht bzw. nicht in akzeptabler Zeit durchführbar sind. Daraus erwächst die Hoffnung auf weitreichende Effizienzsteigerungen in zahlreichen Anwendungsbereichen von der Optimierung von Verkehrsflüssen oder Produktionsabläufen bis hin zu Modellrechnungen in der Klimaforschung. Speziell im Bereich der chemischen Simulation, der Prozessoptimierung und dem maschinellen Lernen werden bereits in wenigen Jahren Vorteile durch den Einsatz von Quanten-Computern erwartet.

Jedoch existieren aufgrund der essenziellen Unterschiede zu klassischen Computern zu beseitigende Hemmschwellen, um die Potenziale des Quanten-Computing auf breiter Front zu realisieren. Insbesondere sind der Aufbau erforderlicher Kompetenzen und die Generierung von Wissen in Unternehmen, sowie die Entwicklung von Werkzeugen und Engineering-Methoden, welche die breite Nutzung von Quanten-Computern erleichtern, erforderlich. Darüber hinaus wird der Betrieb von Quantenrechnern aufgrund der technologischen Herausforderungen zunächst spezialisierten Unternehmen und Einrichtungen vorbehalten sein. Deshalb muss für Anwender der Zugang zu solchen Systemen unter wirtschaftlich tragfähigen Bedingungen und Wahrung von Souveränität über Anwendungen und Daten gesichert werden.

Das Ziel des Förderprogramms „Quanten-Computing – Anwendungen für die Wirtschaft“ ist daher die Entwicklung von Plattformen, Werkzeugen und Methoden für die wirtschaftliche Erschließung des Quanten-Computing. Potenzi-elle Nutzer, insbesondere auch aus der mittelständischen Wirtschaft, sollen in die Lage versetzt werden, kommerziell verfügbare Quanten-Computer schnell und effektiv für eigene reale Anwendungen nutzen zu können.

Für den im April 2021 veröffentlichten Förderaufruf wurden bis Mitte Juni 2021 Projektskizzen von 13 hochrangigen Konsortien aus Lösungsanbietern, Anwendern und wissenschaftlichen Forschungspartnern eingereicht. Im Rahmen eines förmlichen Begutachtungsprozesses wurden daraus unter Mithilfe externer Experten sechs Projekte für die erste Tranche mit Start im Januar 2022 und weitere drei für die zweite Tranche mit Förderbeginn Juni 2022 ausgewählt. Die Gewinnerprojekte decken einen großen Teil des deutschen Quanten-Computing Ökosystems ab und wurden als besonders geeignet eingeschätzt, einen wichtigen Beitrag zum Aufbau souveräner Strukturen in Deutschland und Europa im Bereich des Quanten-Computing leisten zu können.

Anzahl Projekte: 9

Anzahl Projektpartner: 48

Laufzeit: 2022-2025

Fördersumme: ca. 35 Mio. Euro