EAV-Infra
Echtzeitberechnung, Auralisation und Visualisierung von Schallausbreitung und Lärmschutzmaßnahmen für Infrastrukturprojekte
Projektbeschreibung
Lärmschutz ist ein wesentlicher Faktor bei der Planung und Umsetzung von Infrastrukturprojekten. Regelmäßig führen Klagen durch betroffene AnwohnerInnen zu beträchtlichen Verzögerungen von Genehmigungsprozessen, welche signifikante Zusatzkosten verursachen und den dringend notwendigen Ausbau des umweltschonenden Verkehrsträgers Schiene sowie anderer Infrastrukturprojekte ausbremst. Neuartige Simulationswerkzeuge könnten die Wirkung zukünftiger Lärmschutzmaßnahmen bereits im Vorhinein realitätstreu erfahrbar machen. Hierdurch entstünde das Potential, Planungsabläufe erheblich zu beschleunigen sowie der Grundstein für eine kosten-/nutzenoptimierte, automatisierte Lärmschutzplanung. Dieses Verbundprojekt möchte das geschilderte Problem durch die Umsetzung passgenauer Simulationswerkzeuge zur Auralisierung (Hörbarmachen) von Planungszuständen am Beispiel der Schieneninfrastruktur im ländlichen Raum in der Prignitz lösen. Durch die Integration in die digitale Planungsmethode Building Information Modeling können hierbei aus Planungsdaten mit geringem Mehraufwand verlässliche Prognosen zukünftiger Lärmimmissionen generiert werden.
Auf Basis der zu entwickelnden Technologien können Ingenieurbüros, Kommunikationsdienstleister und Akustikbüros zukünftig europaweit zusätzliche Dienstleistungen für nahezu alle Infrastruktur-Großprojekte adressieren. Die erzielbaren Effizienz‐ und Produktivitätsgewinne in der wirtschaftlichen Optimierung und Beschleunigung der Planung und Genehmigung von Infrastrukturvorhaben sind in Anbetracht der für die kommenden Jahre geplanten Volumen (86 Milliarden Euro Investitionen in die deutsche Schieneninfrastruktur bis 2030) immens. Durch effizientere Planungsprozesse, Berechnung und Kommunikation können Projekte beschleunigt und Investitionsstaus vermieden werden. Psychoakustische Kenngrößen können zudem von schallschutzfachlicher Seite auch als zusätzliche Abwägungsgrundlage bei Nutzen-Kosten-Vergleichen sowie zur Verringerung der Lärmbelastung, bspw. bei der Entwicklung neuer Fahrzeuge und Lärmschutzmaßnahmen, eingesetzt werden.
Im Rahmen des Projekts werden Use Cases in den folgenden Feldern erprobt: Auralisation, Digitaler Zwilling, Psychoakustik, Schallberechnung, Lärmschutzplanung.
Konsortium
A+S Consult GmbH FuE, Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut (HHI), Möhler + Partner Ingenieure AG, DESAG
Laufzeit
Mai 2022 - April 2025
Budget
Gesamtvolumen: 3,2 Mio €
Fördermittel: 2.0 Mio €
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