fashionsort.ai
Die Textilindustrie durchläuft angesichts der globalen Klimakrise, der zunehmenden Ressourcenknappheit und dem wachsenden Bedürfnis nach nachhaltigem Wirtschaften einen tiefgreifenden Wandel. Besonders die "Fast Fashion"-Kultur, in der Kleidung schnelllebig ist und ständig ausgetauscht wird, verursacht eine enorme Umweltbelastung. Gleichzeitig werden Second-Hand-Märkte derzeit nicht ausreichend genutzt, um Kleidungsstücke weiterzuverwenden und ihre Lebensdauer zu verlängern. Dadurch gehen wertvolle Materialien und Potenziale verloren, was zu geringerer Wertschöpfung führt. Hier kommt die Kreislaufwirtschaft ins Spiel.
fashionsort.ai möchte Lösungen erarbeiten, um die Effizienz und Wertschöpfung bei der Textilsortierung zu maximieren und so den Einsatz von Kreislaufwirtschaft in der Textilindustrie erleichtern. Bislang ist die Sortierkapazität in Europa noch gering und die Sortierprozesse für noch tragbare Kleidung rein manuell. Mittels KI sollen diese Prozesse im Projekt digitalisiert werden. Dafür kommen verschiedene Technologien zum Einsatz.
Durch den Einsatz von Bilderkennung und RFID-Integration wird es ermöglicht, Textilien automatisiert und effizient zu erfassen und zu handhaben. Mittels einer mit großen Datensätzen trainierten künstlichen Intelligenz sollen die Textilien automatisch erkannt und entsprechend ihren Eigenschaften klassifiziert werden. Mittels dieser KI können Textilien schneller und präziser identifiziert und der Sortierprozess beschleunigt werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt des Projekts ist die Entwicklung eines Software-Gerüsts zur Optimierung der Sortierfraktionen.
Mithilfe von digitalen Technologien wie maschinellem Lernen und Datenanalyse kann die Software verschiedene Faktoren berücksichtigen, wie beispielsweise die Materialzusammensetzung, den Zustand der Textilien und die Nachfrage auf dem Markt. Auf Grundlage dieser Informationen soll die Software die passenden Sortierfraktionen bestimmen und somit die Ausbeute und Effizienz maximieren. Im Projekt wird Wert darauf gelegt, die Hardware eng mit der Entwicklung der digitalen Technologien zu verknüpfen. Aufgrund der Anpassung an die digitalen Technologien sowie der Verwendung von Multi-Sensorik und Aktorik können bereits bestehende Konzepte weiterentwickelt werden.
Fakt ist: Die Industrie für Alttextilsortierung in Europa muss ihre Kapazität von heute ca. 1,4 Mio. Tonnen pro Jahr auf ca. fünf bis sieben Mio. Tonnen ausbauen, wenn alle in Europa gesammelten Textilien auch im Binnenmarkt sortiert werden sollen. Die zu entwickelnden Technologien, die durch Ausgründung eines Start-ups in den Markt gebracht werden sollen, bieten enormes Potenzial, um diesen Wandel langfristig zu unterstützen. Zudem leistet fashionsort.ai mit dem Projekt einen Beitrag, um die Nachhaltigkeitsziele der Europäischen Union zu erreichen.
Konsortium:
- circular.fashion UG
- TU Berlin
- Remondis
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