de:karb
Plattform zur Nachweisführung und Reduktion von CO2-Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette der stahlproduzierenden und -verarbeitenden Industrie
Inmitten der Energiewende rückt die deutsche Industrie immer stärker in den Fokus, da sie einen beträchtlichen Anteil der Treibhausgas-Emissionen verantwortet. Besonders die stahlproduzierende und -verarbeitende Branche ist von zentraler Bedeutung, da sie sowohl als Emissionsverursacher als auch als Schlüsselindustrie mit erheblichem Einsparpotenzial agiert. Mit 48 Millionen Tonnen an CO2-Emissionen allein für die Stahlindustrie stellen diese Emissionen mehr als 25 % des gesamten CO2-Ausstoßes der deutschen Industrie dar. Die herausfordernde Struktur der Wertschöpfungsketten in dieser Branche, geprägt von Fragmentierung und Entkopplung, erhöht die Komplexität. Angesichts der großen Zahl von Beschäftigten in der stahlintensiven Branche und ihrer maßgeblichen Rolle als Zulieferer für Automobil-, Maschinen- und Anlagenbau sowie Bauindustrie, ist der gesellschaftliche Druck, Emissionen einzusparen, jedoch enorm.
Das Projekt de:karb strebt nun die Schaffung von CO2-Transparenz über die gesamte Wertschöpfungskette der blechproduzierenden und -bearbeitenden Industrie an. Dies ermöglicht eine präzise Bestimmung des CO2-Fußabdrucks einzelner Teile und unterstützt die politischen Ziele der EU zur CO2-Reduktion. Ziel ist eine frei zugängliche Online-Plattform, mit der Unternehmen den CO2-Abdruck ihres Bauteils genau ermitteln können. Durch Integration der relevanten Wertschöpfungspartner werden bisher unoptimierte Schnittstellen verbessert, was zu gesteigerter Energie- und Ressourceneffizienz führt. So möchte de:karb Werkzeugmaschinen zur Stromverbrauchsermittlung befähigen, CO2-Belastungen von Netzstrom abbilden, eine Kommunikationsplattform für alle Beteiligten entwickeln und Ansätze für die Bilanzierung von CO2-Emissionen auf gefertigte Bauteile schaffen.
Die entstehende Transparenz des CO2-Fußabdrucks befähigt Fertigungsbetriebe zur Emissionsreduktion und ermöglicht Optimierungen entlang der Wertschöpfungskette. Mit Fokus auf Datenschutz und Datensicherheit minimiert der de:karb-Ansatz den Integrationsaufwand bestehender Produktionssysteme in die Plattform. Die enge Zusammenarbeit mit wertschöpfungsübergreifenden Verbundpartnern und die Anpassung an Kundenbedürfnisse machen das Projekt nachfrageorientiert und erhöhen die gesamt-industrielle Nachhaltigkeit. Validiert durch Kundeninterviews aus der stahlverarbeitenden Industrie, adressiert de:karb klar erkennbare Herausforderungen und Anforderungen der Branche.
Die Rolle der Stahlindustrie in der ökologischen Transformation der Wirtschaft ist von entscheidender Bedeutung. Sie steht nicht nur in der Verantwortung, ihren eigenen CO2-Fußabdruck zu reduzieren, sondern auch als Vorbild und Vorreiter für andere Branchen zu fungieren. Das Projekt de:karb demonstriert, wie digitale Technologien, datenbasierte Ansätze und branchenübergreifende Zusammenarbeit dazu beitragen können, die Herausforderungen des Klimawandels anzugehen und eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten.
Konsortium:
- TRUMPF Werkzeugmaschinen SE + Co. KG (Konsortialführer)
- Thyssenkrupp Materials Services GmbH
- Academy for Exponential Change GmbH
- Duale Hochschule Baden-Württemberg
- Fraunhofer IPA
- SES-Ingenieure GmbH
- Nash Renewables GmbH (Nash Renewables)
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