Meldung
10.08.2020

Beliebtheit telemedizinischer Angebote in Deutschland steigt

Die aktuelle Ausnahmesituation veranlasste in den letzten Monaten viele Menschen dazu, sich ärztlichen Rat häufiger über Video-Sprechstunden einzuholen. In Deutschland stieg das Interesse an virtuellen Arztbesuchen – und die Forderungen nach einem breiteren Angebot an digitalen Gesundheitsangeboten nehmen zu. Zu diesen Ergebnissen kommen zwei repräsentative Umfragen im Rahmen der Bitkom-Studie „Digital Health 2020“, für die von April bis Juli 2020 rund 2.200 Personen befragt wurden.

Im Zusammenhang mit der Covid-19-Krise stieg die Nachfrage nach Video-Sprechstunden stark an: Hatten im Frühjahr 2020 noch acht Prozent der Deutschen ein telemedizinisches Angebot genutzt, waren es im Juli bereits 13 Prozent. Für 85 Prozent der Befragten war dabei die Angst vor einer Infektion mit Covid-19 in der Arztpraxis ausschlaggebend. Aber die Patientinnen und Patienten nannten noch weitere Gründe: Ausschlaggebend für ihre Entscheidung waren daneben der Wunsch nach möglichst schneller Beratung (54 Prozent), die Angst vor einer Ansteckung im Wartezimmer mit anderen Krankheiten (41 Prozent), die Vermeidung von Wartezeit (38 Prozent) und Bequemlichkeit (35 Prozent). Rund ein Viertel der Befragten (26 Prozent) gibt außerdem an, das telemedizinische Angebot aus reiner Neugier genutzt zu haben.

Grundsätzlich erlebten Nutzerinnen und Nutzer von telemedizinischen Angeboten diese als positiv, beurteilten schließlich 87 Prozent von ihnen ihre Erfahrung als gut oder sehr gut. Die Förderung telemedizinischer Lösungen ist den Menschen in Deutschland wichtig: Rund zwei Drittel (65 Prozent) der Befragten sind der Meinung, der Ausbau digitaler Gesundheitsangebote müsse zügiger vorangetrieben werden.

Das Potenzial telemedizinischer Angebote speziell im Zusammenhang mit Herzkrankheiten greift das Projekt Telemed5000 auf, das im Rahmen des Technologieprogramms Smarte Datenwirtschaft gefördert wird: Eine telemedizinische Begleitbetreuung von Risikopatientinnen und -patienten mit chronischer Herzinsuffizienz kann die Früherkennung verbessern, die Anzahl stationärer Aufenthalte reduzieren und damit auch Kosten senken. Aktuell sind die Kapazitäten von Telemedizinzentren jedoch stark begrenzt und können keine angemessene Versorgung größerer Personengruppen gewährleisten. Das Team von Telemed5000 arbeitet daher an einem intelligenten System, welches die telemedizinische Betreuung bis zu 5.000 Patienten gleichzeitig möglich macht. Zum Einsatz kommen dabei die neuesten Methoden der künstlichen Intelligenz, wie Machine Learning und Data & Service Management.

Die Umfrageergebnisse und weitere Informationen finden Sie hier.

Informationen zu Telemed5000 finden Sie hier.