Meldung
04.11.2019

Daten sind das neue Öl – aber gilt das auch für Kommunen?

Städte und Gemeinden verfügen über ungeahnte Datenmengen wie Mobilitätsdaten aus dem ÖPNV oder Verbrauchsdaten der Stadtwerke. Diese Daten können als „Open Public Data“ für neue Anwendungen und Geschäftsmodelle zur Verfügung gestellt werden. Am 5. September diskutierten Kommunalvertreter in einem Workshop der Begleitforschung zu den Smart Service Welten in Berlin die Chancen und Herausforderungen von Open Public Data.

Dieses Bild zeigt eine Themenwand im Open-Public-Data-Workshop.
Eine Themenwand im Open-Public-Data-Workshop.
© VDI/VDE IT
Themenwand im Open-Public-Data-Workshop

Gleich zu Beginn wurde eines der wichtigsten Themen rund um Open Public Data (OPD) beleuchtet: Die aktuelle rechtliche Situation für Kommunen, die sich diese Daten zunutze machen wollen. Eine Neuauflage der europäischen „Public Sector Information-Richtlinie“ (PSI-RL) verlangt von Städten und Gemeinden, künftig deutlich mehr Daten zu veröffentlichen. Dadurch könnten privatwirtschaftliche Konkurrenten von Daten profitieren, die kommunale Unternehmen bald per Gesetz offenlegen müssen. Auch fehlendes Personal und Know-how für dieses und andere Digitalisierungsvorhaben innerhalb der Verwaltungen war ein Thema.

Im anschließenden World Café tauschten die Teilnehmer ihre Perspektiven zu vier Fragestellungen aus: Für welche kommunalen Akteure ist OPD überhaupt relevant? Welche Daten stehen Städten und Gemeinden, kommunalen Unternehmen und Dritten aktuell zur Verfügung und wie werden diese bereitgestellt? Welche Anwendungen und Geschäftsmodelle auf Basis von OPD sind denkbar? Und wie sollten Bund und Länder die Kommunen bei der Umsetzung unterstützen?

Am Ende stand für die Workshop-Teilnehmer fest: Open Public Data ist für Städte und Gemeinden sowie kommunale Unternehmen ein höchstwertvolles Gut. Für die Bereitstellung und Verwertung der Daten sind vor allem konkrete Nutzungsmodelle wie beispielsweise gemeinsame Open-Data-Plattformen und Smart-City-Data-Hubs entscheidend.

Die Ergebnisse des Workshops sind in ein Thesenpapier eingeflossen, das auf der Smart Country Convention vom 22. bis 24. Oktober in Berlin mit Kommunalvertretern validiert wurde. Anfang 2020 wird die Studie „Open Public Data: Chancen, Herausforderungen und Grenzen für die Verwertung öffentlicher Daten“ der Begleitforschung zu Smart Service Welt II für Städte und Gemeinden weitere Orientierung zum Thema bieten.