Meldung
13.09.2016

3 Fragen an… Peter Amon vom Projekt VIRTUOSE-DE

Das Projekt VIRTUOSE-DE arbeitet an der Erstellung einer Service-Plattform, bei der die Videoanalyse auf Basis großer Datenmengen im Fokus steht. Peter Amon, Projektleiter von VIRTUOSE-DE, erklärt, worum es dabei geht.

Peter Amon vom Projekt VIRTUOSE-DE
Peter Amon vom Projekt VIRTUOSE-DE
© Peter Amon/Privat
Peter Amon

1. Im Projekt VIRTUOSE-DE entwickeln Sie eine Plattform für echtzeitfähige Big-Data-Videoanalyse und -verarbeitung in der Cloud. Wofür werden solche Videoanalysen benötigt?

Peter Amon: Im Projekt haben wir zwei Anwendungsfälle in den Vordergrund gestellt. Zum einen das Parkraummanagement, in dem Informationen über freie Parkplätze in Parkhäusern oder auch in der Innenstadt den Verkehrsteilnehmern zur Verfügung gestellt werden, damit diese schnell und energiesparend eine Parkmöglichkeit finden. Zum anderen betrachten wir Sicherheitsanwendungen im öffentlichen Nahverkehr, um außergewöhnliche Vorfälle wie medizinische Notfälle oder kriminelle Handlungen automatisch erkennen und die entsprechende Information an Rettungs- und Sicherheitspersonal weitergeben zu können. Darüber hinaus ist die Technologie, die wir im Projekt entwickeln wollen, aber auch in anderen Anwendungsgebieten relevant, zum Beispiel in der bildbasierten Qualitätsüberwachung.

2. Wie entwickelt sich die moderne Stadt, wenn Big-Data-Technologien immer stärker in Smart-City-Konzepte eingebunden werden?

Peter Amon: Smart City ist sicherlich ein wichtiges Anwendungsgebiet für die im Projekt betrachteten Technologien wie Big Data aber auch Cloud-Konzepte und Echtzeitbildverarbeitung. Für die Smart City soll etwa die Infrastruktur der Stadt effizient und zuverlässig im Sinne ihrer Bürger ausgestaltet werden. Oft reicht eine kleine Verbesserung beziehungsweise die richtige Information schon aus, damit man bessere Entscheidungen trifft und zum Beispiel stressige Situationen vermeiden kann. Die Parkplatzsuche ist da nur ein Beispiel. Wer regelmäßig im Stadtverkehr nach freien Parkplätzen sucht, kann sich dank der neuen Technologien einigen Ärger ersparen. Wenn Daten über freie Parkplätze in der Umgebung in Echtzeit zur Verfügung gestellt werden, können Verkehrsteilnehmer direkt die freien Parkplätze ansteuern, was Zeit und Nerven spart und sich zudem auch noch positiv auf Geldbeutel und Umwelt auswirkt. Gleichzeitig wird die gesamte Infrastruktur entlastet und der Verkehrsfluss in den Städten optimiert.

3. Welche sind die größten Herausforderungen, mit denen Sie zu kämpfen haben?

Peter Amon: Als Herausforderungen zeichnen sich vor allem zwei Punkte ab: Zum einen gestaltet sich die Echtzeitverarbeitung großer Datenmengen, wie der Video- und Bilddaten, zum Teil als schwierig und es muss fortlaufend an Lösungen gearbeitet werden, um das Meer an produzierten Daten besser zu verarbeiten. Zum anderen bereitet die zuverlässige Erkennung von komplexen, semantisch höherwertigen Ereignissen oftmals noch Probleme. Damit sind bestimmte Methoden und Instrumente gemeint, die sich mit der Analyse voneinander abhängiger Ereignisse auseinandersetzen. Das Wissen um bestimmte Abhängigkeiten von Ereignissen stellt sich hier als besonders wertvoll dar, da bestimmte Ereignisse unter Umständen vorhergesagt werden können. Wir betrachten die Arbeit an neuen Lösungen zur Datenverarbeitung deshalb mehr als spannende Aufgabe denn als Kampf. Das Projekt hat ja auch gerade erst begonnen.