ID-Ideal

Schaufensterregion Sachsen

„Mobilitäts-Szenario“: Ein Fahrausweis für alle Verkehrsmittel

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher paralleler Mobilitätsangebote, insbesondere in Großstädten. Die Bandbreite reicht von traditionellen Angeboten wie Bus, U- und S-Bahn sowie Taxis zu eher modernen Angeboten wie Ride- und Carsharing, Leihrädern sowie E-Scootern. Hinter all diesen Angeboten stecken unterschiedliche kommunale und privatwirtschaftliche Unternehmen. Bislang sind die Angebote deshalb häufig getrennt und nur selten nahtlos miteinander kombinierbar – beispielsweise in Bezug auf die Streckenplanung, Registrierung, Ticketbuchung und Abrechnung. Dies erschwert die Nutzung der Angebote, insbesondere, wenn man in einer Stadt unterwegs ist, in der man nicht selbst lebt.

ID-Ideal möchte dieses Problem mit digitalen Nachweisen über persönliche Daten, bestehende Monatskarten, Ermäßigungsberechtigungen und Bezahlinformationen lösen. Diese Nachweise werden dann in einer digitalen Wallet auf dem Smartphone gespeichert und an den Mobilitätsdienstleister übermittelt, sobald man ein bestimmtes Angebot nutzen möchte. Sämtliche derzeit erforderlichen Registrierungsschritte entfallen dann.

Zusätzlich können so die unterschiedlichen Mobilitätsangebote miteinander verbunden werden. Dann kann ein Monatsticket für den ÖPNV die nahtlose Nutzung von Bikesharing ermöglichen. Auch eine Plattform, die zusätzlich den Kauf von Tickets für Züge und Flüge integriert, ist denkbar.

Dieses integrierte Mobilitätsangebot auf Basis einer digitalen Identität macht die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel effizienter, komfortabler und stellt damit einen Beitrag zur Nachhaltigkeit dar.

Hier finden Sie weitere Technologieprojekte des BMWK aus dem Themenbereich „Mobilität und Vehrker“.

„Melde-Szenario“: Die vollautomatisierte Ummeldung bei allen Behörden

Wenn Bürgerinnen und Bürger ihre Wohnorte wechseln, zieht dies in der Regel hohen organisatorischen Aufwand in Bezug auf die An- und Abmeldung der neuen und alten Adresse bei Behörden (etwa Meldeamt und Finanzamt) sowie Privatunternehmen (zum Beispiel Bank, Versicherung, Mobilfunkanbieter etc.) nach sich.

Gerade für behördliche Angelegenheiten sind dafür heute meist gesonderte Termine vor Ort nötig, um die entsprechenden Vorgänge zu starten. Bei privaten Organisationen funktioniert dies meist bereits per E-Mail, Post- oder Video-Ident-Verfahren. Dies ist mit (unnötigem) Aufwand für Bürgerinnen und Bürger verbunden.

ID-Ideal entwickelt daher eine Wallet, in der die eigenen Meldedaten sicher hinterlegt sein sollen und aus der heraus die Bürgerinnen und Bürger Behörden und Unternehmen dann bei Bedarf rechtssicher benachrichtigen können, dass sich die Meldedaten geändert haben. Die vom Einwohnermeldeamt bestätigte neue Adresse kann auf Wunsch der Bürgerinnen und Bürger dann direkt an die Bank oder den Energieversorger weitergeleitet werden. Diese speichern die qualitätsgesicherten Daten automatisch in den eigenen Systemen und erhöhen damit ihre Stammdatenqualität.

Sofern andere Behörden und Ämter digital miteinander vernetzt sind, ist es auf diese Weise möglich, alle Stellen, für die die eigene Adresse relevant ist, gebündelt darüber zu informieren, dass sich diese geändert hat.

„Bibliotheks-Szenario“: Automatisierte Registrierungen

Der Antrag für einen Mitgliedsausweis bei den Leipziger Städtischen Bibliotheken kann derzeit entweder in Papierform oder per Online- Registrierung erfolgen. Beim Antrag in Papierform müssen Mitarbeitende der Bibliothek die Angaben manuell in das Bibliothekssystem übertragen. Beim Online-Antrag sind zudem ermäßigte Mitgliedschaften grundsätzlich nicht möglich, weil die entsprechenden Dokumente noch nicht online ausgelesen werden können. Auch die Adressdaten können nicht direkt validiert werden, sondern müssen beim ersten Besuch durch Mitarbeitende manuell geprüft werden.

Mit einer digitalen Identität können alle Prozesse rund um die Beantragung von Mitgliedsausweisen oder die Aktualisierung persönlicher Informationen in nur einem Schritt online erledigt werden.

Durch digitale Vernetzung mit den entsprechenden Behörden können dann etwa Ermäßigungsberechtigungen live geprüft werden oder die Adressdaten mit dem Adressregister automatisiert abgeglichen werden. Eine manuelle Prüfung von Mitarbeitenden der Bibliothek entfällt dann ausnahmslos. Der konkrete Anwendungsfall wird neben den Leipziger Städtischen Bibliotheken vor allem das Amt24 und nachgelagerte Fachprozesse involvieren und miteinander vernetzen. Weitere Bibliotheken aus Dresden, Chemnitz, Leipzig und der Stadt Brandis haben bereits Interesse an der Nachnutzung bekundet. Darüber hinaus soll das Verfahren auch in Leipzig bei der Volkshochschule angewendet werden und prinzipiell überall dort, wo Onlineanmeldungen für die Nutzung einfacher Dienste ermöglicht werden sollen und eine Validierung der Personen und Adressinformationen sowie eventueller Ermäßigungsgründe zwingend erforderlich ist.

„Kita-Szenario“: Sichere Kita-Prozesse

Fast vier Millionen Kinder gehen in Deutschland in die Kita. Für jedes Kind werden im Kita-Alltag Einzelregelungen getroffen: Die Eltern melden die Kinder zum Beispiel für Ausflüge oder Urlaube an und ab, reichen eine Krankmeldung oder Gesundschreibung ein, erteilen Abholberechtigungen für Familienangehörige oder geben Allergien der Kinder bekannt. Diese Verwaltungsprozesse finden heute schriftlich statt, sowohl in gedruckter Form als auch per E-Mail.

Die Idee hinter dem Kita-Szenario von ID-Ideal ist die vollständige Digitalisierung dieser Prozesse. Mit einer digitalen ID und einer entsprechenden Anbindung an die Kita übermitteln Eltern rechtsverbindliche Meldungen an die Kita und aktualisieren so die Daten zu ihren Kindern automatisch. Dies erleichtert einerseits die Kommunikation mit den Kitas, andererseits erhöht es auch die Sicherheit der Abläufe in und um die Kitas.

Auf Seiten der Kita reduziert sich der administrative Aufwand, da sämtliche Informationen zu den Kindern digital für die berechtigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einsehbar sind.

Das Prinzip des „Kita-Szenarios“ ist auf alle Einrichtungen anwendbar, in der Personen durch Dritte betreut werden – also beispielsweise auch Einrichtungen für Seniorinnen und Senioren, Pflegeeinrichtungen oder Krankenhäuser.

„Energie-Szenario“ zum Management des persönlichen CO2-Fußabdrucks

Eines der wichtigsten Zukunftsthemen unserer Zeit ist die Verbesserung der ökologischen Nachhaltigkeit. Ein zentraler Ansatzpunkt ist die Transparenz des eigenen CO2-Fußabrucks, also dem Wissen darüber, wie ökologisch nachhaltig das eigene Handeln ist. Bislang kann diese Information online rudimentär nachgerechnet werden – es ist jedoch nicht möglich, diesen ad hoc und ohne großen Aufwand zu beziffern, um darauf aufbauend als Individuum informierte Entscheidungen („Nehme ich nun besser die U-Bahn oder das e-Bike?“) zu treffen.

Hier finden Sie weitere Technologieprojekte des BMWK aus dem Themenbereich „Krisenmanagement“.