Aktuelle Themen

Showroom des Forum Digitale Technologien

Neuer Showroom des Forum Digitale Technologien

Mitte Februar eröffnete das Forum Digitale Technologien seinen neuen Showroom am Salzufer 15/16 in Berlin-Charlottenburg.

Mehr Informationen zu den neuen Räumlichkeiten finden Sie hier.

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Entwicklung digitaler Technologien

Die digitale Transformation nachhaltig gestalten – Broschüre zu aktuellen Technologieprogrammen neu aufgelegt

Coverbild Broschüre

Internationale Kooperationsprojekte

Die neue englischsprachige Broschüre ist online!

Studie Nachhaltigkeit durch den Einsatz von KI

Nachhaltigkeit durch den Einsatz von KI

Anwendungen der Künstlichen Intelligenz können dazu beitragen, die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen und der Bundesregierung zu erreichen. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie, die im Rahmen der Begleitforschung zum Technologieprogramm „Künstliche Intelligenz als Treiber für volkswirtschaftlich relevante Ökosysteme“ (KI-Innovationswettbewerb) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) durchgeführt wurde. 

Es ist eine Grafik zu sehen, die Nachhaltigkeit und Digitalisierung verknüpft.

„Nicht irgendwann in Zukunft, sondern jetzt”

Digitalisierung und Klimaschutz scheinen zusammenzugehören. Die Nutzung technologischer Innovationen führt vielerorts zu Effizienzsteigerung und Ressourcenschonung. Die Kehrseite der Medaille: Auch digitale Technologien verbrauchen wertvolle Ressourcen. Wir sprechen mit Prof. Dr. Claudia Kemfert über diesen vermeintlichen Dissens.

IPCEI Nächste Generation Cloud Infrastrukturen und Services

Europa gemeinsam auf dem Weg zur Cloudinfrastruktur der Zukunft

IPCEI
© BMWK

Unter deutscher Ratspräsidentschaft wurde der Grundstein für ein weiteres „Important Project of Common European Interest“ – kurz IPCEI – im Bereich der Cloudinfrastruktur gelegt. Alle 27 Mitgliedstaaten haben in einer Gemeinsamen Erklärung vom 15. Oktober 2020 dargelegt, dass Daten in der Cloud künftig nach europäischen Regeln und Standards verarbeitet werden sollen. Demnach gibt es einen Bedarf für eine grundlegende, souveräne europäische Cloudinfrastruktur. Ein IPCEI-Projekt zum Aufbau der nächsten Generation von Cloud-Infrastrukturen und -Services in Europa – kurz IPCEI-CIS – wurde seit Anfang 2021 zielstrebig entwickelt. Deutschland und Frankreich koordinieren gemeinsam diesen aufwändigen Prozess, dem sich inzwischen insgesamt zwölf Mitgliedstaaten angeschlossen haben. Das IPCEI-CIS ist dabei auch als Teil der Umsetzung der europäischen Industriestrategie zu verstehen. Am 7. Februar 2022 veröffentlichten die zwölf beteiligten Mitgliedstaaten ein Manifest über die Ziele des IPCEI-CIS.

Die Ausgangsituation ist bekannt: Derzeit wird der Markt für Cloud-Dienstleistungen von wenigen großen, Unternehmen aus Drittstaaten dominiert. Die europäischen Anbieter dagegen sind weitgehend fragmentiert. Insgesamt ist der Markt u. a. durch fehlende Skalierbarkeit, Interoperabilität und Transparenz von Angeboten gekennzeichnet. Dies schadet dem Wettbewerb und verhindert, dass die hohen Innovationspotenziale der europäischen Wirtschaft voll genutzt werden können.

Die Anforderungen der europäischen Industrie an eine Cloudinfrastruktur steigen kontinuierlich, z. B. ist Echtzeitfähigkeit in der Industrie oder beim autonomen Fahren zunehmend gefragt. Datensicherheit und Konformität mit der europäischen Datenschutzgrundverordnung sind eine wichtige Voraussetzung für die Unternehmen. Lock-in-Effekte, also die langfristige und alternativlose Bindung an einen einzigen Anbieter, sollen vermieden werden. Darin spiegeln sich europäische Werte wieder, wie sie durch Gaia-X umgesetzt werden sollen. Mit dem IPCEI streben wir die schnelle Skalierung und Interoperabilität im industriellen Maßstab an – ein strategisches Ziel, von dem viel für Europa abhängt.

Darum geht es

  • Wir wollen in die digitale Souveränität Europas stärken. Daten müssen im Einklang mit den europäischen Werten und Standards generiert, durchsucht, abgerufen, verarbeitet und gemeinsam genutzt werden können. Das IPCEI-CIS wird daher auf GAIA-X aufbauen.
  • Das IPCEI wird völlig neue Maßstäbe setzen hinsichtlich Skalierbarkeit, Interoperabilität und Vertrauenswürdigkeit. Wenn Europa von der Neuorganisation der industriellen Wertschöpfungsnetzwerke langfristig volkswirtschaftlich profitieren will, ist der Aufbau eines grundlegend neuen Datenökosystems notwendig. In den kommenden Jahren wird der Umfang an Daten, die aus IoT (Internet-der-Dinge)-Geräten und Sensoren erzeugt werden, massiv ansteigen. Aus der Verarbeitung dieser Daten zusätzliche Wertschöpfung zu generieren, bietet die Chance, Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit Europas zu steigern.
  • Die Zukunft gehört dem Edge-Cloud Computing. Mit der Edge werden künftig 80% der Daten beim Anwender, in der Produktion, im Sensor usw. anfallen und direkt verarbeitet werden. Heute sind dezentrale Edges und zentrale Clouds aber unzureichend verbunden und wenig interoperabel. Das führt zu erheblichen Verzögerungszeiten (Latenzen) bei der Verarbeitung von Daten und zu Einschränkungen der Anwendungen. Auf diese Entwicklungen wird das IPCEI-CIS ausgerichtet sein.
  • Das IPCEI-CIS wird die Energieeffizienz erhöhen und einen Beitrag zum „Green Deal“ erbringen. Allein die dezentrale Struktur der geplanten Infrastruktur birgt großes Energieeinsparungspotential, da die Verarbeitung von Daten zunehmend am Ort der Entstehung erfolgen kann. Aber es müssen auch weitere Energieeinsparungspotenziale erzielt werden.

Diese Ziele können nur erreicht werden, wenn viele Mitgliedstaaten und Unternehmen an einem Strang ziehen. Es handelt sich um ein europäisches Projekt von hoher strategischer Relevanz. Das Instrument IPCEI bietet hier eine einmalige Chance, die verschiedenen Stärken von Mitgliedstaaten und Unternehmen in Europa zusammenbringen und eine hochleistungsfähige Cloudinfrastruktur für ganz Europa aufzubauen.

Aktueller Verfahrensstand

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hatte am 5. Juli 2021 einen Aufruf zur Beteiligung am IPCEI-CIS bekanntgegeben. Als Ergebnis dieser Interessenbekundung sind 22 vielversprechende Projektskizzen ausgewählt worden, beispielsweise von Technologie- und Softwareunternehmen oder auch von industriellen Anwendern. Diese Projekte haben ab Oktober 2021 bis Februar 2022 an einem „Matchmaking“-Prozess auf europäischer Ebene teilgenommen. Dieser diente dazu, weitere Partner aus den beteiligten Projekten anderer Mitgliedstaaten zu gewinnen und so ein integriertes europäisches Gesamtprojekt zu entwickeln.

Basierend auf den Ergebnissen dieses „Matchmaking“-Prozesses hat das BMWK im April 2022 26 Unternehmen für eine Förderung im Rahmen des IPCEI-CIS bei der Europäischen Kommission angemeldet. Das BMWK plant, mit einer ergänzenden Förderrichtlinie, deren Veröffentlichung für Ende Mai 2023 geplant ist, innovative Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zu fördern, die einen signifikanten Beitrag sowie Anwendungen für das zu entwickelnde „Multi Provider Cloud Edge Continuum“ schaffen. Auf Basis der neuen Förderrichtlinie sollen erste Projekte noch in diesem Jahr bewilligt werden.

Derzeit bereiten die beteiligten Mitgliedstaaten gemeinsam mit der Europäischen Kommission die beihilferechtliche Genehmigung dieses komplexen Projektes vor. Das BMWK hat einem Schlüsselvorhaben einen vorzeitigen Start auf eigenes Risiko ermöglicht.

Deutschland wird für das IPCEI-CIS einen Betrag in Höhe von 750 Mio. € aus den Mitteln des Europäischen Wiederaufbaufonds bereitstellen. Insgesamt erwarten wir, dass in Europa ein hoher einstelliger Milliardenbetrag aus öffentlichen und privaten Mittel investiert werden wird.

Hinweis: Die Inaussichtstellung von Fördermaßnahmen steht grundsätzlich unter dem Vorbehalt beihilferechtlicher Genehmigung, verfügbarer Haushaltsmittel und politischer Prioritäten.

Über das Förderinstrument IPCEI

IPCEI sind transnationale und wichtige Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse, die bestimmten Kriterien folgen. Sie leisten mittels gemeinsamer Investitionsanstrengungen kooperierender europäischer Unternehmen und unterstützt durch staatliche Förderung einen wichtigen Impuls zu Wachstum, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie und Wirtschaft. Dabei handelt es sich um ein „integriertes“ Vorhaben, an dem in der Regel Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus mehreren EU-Mitgliedstaaten beteiligt sind.