Zertifizierungsprogramm Smart Home + Building

Zertifizierungsprogramm für das Smart Home

Kurzsteckbrief

Im „Zertifizierungsprogramm Smart Home + Building“ soll ein neuer Ansatz zur Konformitätsbewertung von Smart Home-Produkten entwickelt werden. Dabei geht es sowohl um Interoperabilität als auch um ITSicherheit. Ziel ist es, Herstellern die Prüfung entsprechender Produkte und die Erteilung eines Siegels anzubieten, mit dem das Vertrauen des Marktes in die angebotene Technik gestärkt werden kann. Darüber hinaus werden Maßnahmen zur weiteren Mobilisierung des Smart Home-Marktes ausgearbeitet und eine branchenübergreifende Smart Home Community aufgebaut.

Herausforderung

Smart Home-Produkte befinden sich auf dem Weg zum Massenmarkt. Erste Systemlösungen auch deutscher Unternehmen haben Marktreife erlangt. Dennoch zögern Endkunden oft, sich ein Smart Home-System anzuschaffen, da sie von der Vielfalt unterschiedlicher Smart Home-Lösungen und –Technologien überfordert werden. Erweiterbarkeit und einfache Bedienbarkeit des Systems sowie geschützte Privatsphäre sind für den Endkunden kaufentscheidende Kriterien. Optimierungsbedarf besteht vor allem in der systemübergreifenden Interoperabilität und der IT-Sicherheit. Zudem ist die dafür erforderliche branchenübergreifende Zusammenarbeit nicht hinreichend gewährleistet.

Ziel

Ziel des Projektes ist es, ein offenes und auf allgemein akzeptierten Normen aufbauendes Vernetzungskonzept im Sinne einer Brückentechnologie zu entwickeln. Es soll die Vielzahl bestehender und bewährter Systeme und Kommunikationsstandards integrieren und auch in der Lage sein, moderne heutige und künftige All-IP-basierende Systeme einzubetten. Das im Rahmen des Förderprojektes erarbeitete Prüfverfahren soll dabei als Grundlage für die Erprobung und Nachweisführung der technischen Machbarkeit von Interoperabilität, IT-Sicherheit und Datenschutz dienen. Darüber hinaus sind Maßnahmen zur weiteren Mobilisierung des Smart Home-Marktes auszuarbeiten und eine branchenübergreifende Smart Home-Community aufzubauen.

Methodik und Technologien

In einer branchenübergreifenden Zusammenarbeit erarbeiten Unternehmen und Initiativen die technischen Grundlagen für Interoperabilität und IT-Sicherheit. Mit der im Rahmen der DKE-Normungsarbeiten bewährten „Use-Case-Methodik“ werden aus Anwendungsszenarien der beteiligten Unternehmen die technischen Anforderungen an Schnittstellensignale und Funktionen abgeleitet. Anhand dieser Anforderungen erstellt die DKE sogenannte VDE-Anwendungsregeln (VDE-AR) für systemübergreifende Interoperabilität. Diese sollen zeitnah in internationale Normen und offene Standards übergeführt werden. Darüber hinaus werden IT-Sicherheits-Szenarien analysiert und daraus Normen und Spezifikationen für IT-Sicherheitsanforderungen abgeleitet. Als Technologiepartner im Projekt schafft das VDE Prüfinstitut eine Testsuite für die Prüfung der Interoperabilität. Zudem entsteht eine Testplattform für die Prüfung der IT-Sicherheit und der Einhaltung des Datenschutzes von Smart Home-Produkten. Gemeinsam mit den beteiligten Unternehmen werden die Eckpunkte eines Smart Home ready-Siegels definiert, das die erfolgreiche Prüfung von Interoperabilität und IT-Sicherheit nach geltenden Normen und Standards bestätigt. Hersteller von Smart Home-Produkten können in der Zukunft auf freiwilliger Basis die Erteilung des Siegels bei der zu gründenden Trägerorganisation beantragen. Ergänzend werden gemeinsam mit den Unternehmen im Projekt Maßnahmen zur weiteren Mobilisierung des Smart Home Marktes erarbeitet und veröffentlicht.

Konsortialpartner: VDE Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik e. V. (Konsortialführer), Connected Living e.V., DAI-Labor, Deutsches Dialog Institut DDI, Kellendonk Elektronik GmbH, VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut gGmbH