ETIBLOGG

Technologieprogramm Smart Service Welt II

Energy Trading via Blockchain Technology in the Local Green Grid

ETIBLOGG-Logo
© ETIBLOGG
ETIBLOGG-Logo

Kurzbeschreibung

Das Projekt ETIBLOGG erforscht die Nutzung der Blockchain-Technologie für den lokalen Stromhandel. Im Zentrum stehen private und gewerbliche Akteure auf der Ebene der sogenannten Microgrids. Die Akteure sind dabei Stromverbraucher und „Prosumer“, die sowohl Strom produzieren als auch konsumieren ohne zentralen Mittler. Ziel des Projektes ist es, den Handel mit Energie-Kleinstmengen mithilfe von digitalen Technologien wirtschaftlich lukrativ zu machen.

Im Interview erklärt Simone Gitschier, die Leiterin des Projekts, wie mithilfe der Blockchain-Technologie der lokale Stromhandel von Energie-Kleinstmengen wirtschaftlich rentabel werden soll.

Wo setzt ETIBLOGG an?

Der Energiehandel in Deutschland war traditionell strikt hierarchisch aufgebaut: Große Stromerzeuger produzieren Strom in Atom-, Gas- und Kohlekraftwerken und verteilen ihn über die verschiedenen Spannungsebenen an die Endverbraucher. Der massive Ausbau der Erneuerbaren in Deutschland hat die hierarchischen Strukturen aufgebrochen. Der Energiemarkt wandelt sich zu einem dezentralen Markt, der neue Möglichkeiten für die Vermarktung von Flexibilitäten ermöglicht. Es entsteht ein Strommarkt 2.0. ETIBLOGG entwickelt dafür Peer-to-Peer-Verfahren. Dabei handelt es sich um Netzwerke, in denen Marktteilnehmer in einem bestimmten Arealnetz direkt mittels Blockchain-Technologie kostengünstiger, schneller und sicherer untereinander handeln.

Welche konkreten Ziele haben Sie sich gesetzt und wie sollen diese erreicht werden?

Über die dreijährige Projektlaufzeit wollen wir umfangreiche Messungen vornehmen und unsere Energiehandelsmodelle ausgiebig testen. Im ersten Schritt wird am Fraunhofer Institut IISB ein Demonstrator entwickelt, in dem die Marktmodelle, Datensicherheit und die Reaktion der Teilnehmer in einer sicheren Umgebung geprüft und ausgewertet werden. Im zweiten Schritt soll eine länger laufende Pilotphase in Arealnetzen, wie zum Beispiel in Wohn- und Gewerbequartieren, erfolgen. Unser Hauptziel ist es, mithilfe der Blockchain-Technologie einen effizienten und schnellen Handel von Kleinstmengen in nahezu Echtzeit zu realisieren, der sich finanziell für alle Beteiligten lohnt. Nach Ende der Projektlaufzeit soll ETIBLOGG als Blaupause für einen funktionierenden Handel in intelligenten Stromnetzen dienen.

Glauben Sie, dass mithilfe der Blockchain-Technologie der lokale Stromhandel realisiert werden kann?

Ein funktionierender lokaler Handel auf Basis der Blockchain gehört mit Sicherheit zu den größten Herausforderungen des Projekts, aber auch die rechtlichen Aspekte zum Thema Datensicherheit und der Energiewirtschaft gilt es während der drei Jahre zu definieren. In der Vergangenheit konnten technische Herausforderungen in der Energiewirtschaft erfolgreich bewältigt werden. Daher bin ich sehr optimistisch, dass wir mit dem Projekt ETIBLOGG einen großen Schritt in Richtung digitale Rechtssicherheit und funktionierendem Blockchain-basierten Energiehandel machen.

Konsortialpartner

GETEC ENERGIE GmbH (Konsortialführer), Mixed Mode GmbH, PONTON GmbH, Fraunhofer IISB, consider it GmbH, ESMT Berlin, NXP Semiconductors Germany GmbH, Universität Hamburg