Sichere Service-orientierte Software-Architekturen für Industrie 4.0
Für die Zuverlässigkeit autonomer Systeme und zum Schutz vor Cyberattacken und der Entfremdung betriebs- und personengebundener Daten ist ein hohes Maß an IT-Sicherheit unabdingbar.
Für das produzierende Gewerbe sind zahlreiche Fragen zur Sicherheit ihrer vernetzten und intelligenter werdenden Maschinen und Anlagen offen. Eines der Leitthemen der Begleitforschung zu „AUTONOMIK für Industrie 4.0“ ist daher die sichere Service-orientierte Software-Architektur beim Einsatz autonomer cyber-physikalischer Systeme in der Produktion. Zentrale Fragestellungen sind:
• Welche der bekannten Sicherheitsverfahren und -Technologien sind für diesen Einsatzzweck sinnvoll und angemessen, wie müssen sie gegebenenfalls angepasst und erweitert werden?
• Wie lässt sich der Zusammenhang von Informationssicherheit und Betriebssicherheit sinnvoll definieren und gewährleisten?
Im Rahmen der Projektbesuche sowie der ersten Workshops „Softwarearchitekturen für Industrie 4.0“, und „Service-orientierte Architekturen für Industrie 4.0“, Anfang 2015 zeigte sich bereits, dass in den Projekten Sicherheitsmaßnahmen gegen Cyber-Attacken beim Entwurf von Softwarearchitekturen nach dem „Security-by-Design“-Prinzip berücksichtigt werden müssen. Aus den Vorträgen und Diskussionen wurden Herausforderungen in Bezug auf die IT-Sicherheit aus Sicht der AUTONOMIK-Projekte abgeleitet. Diese Anforderungen an die IT-Sicherheit flossen in die Studie „IT-Sicherheit für die Industrie 4.0 - Produktion, Produkte, Dienste - von morgen im Zeichen globalisierter Wertschöpfungsketten“ ein, die am 27. April 2016 im Rahmen der Hannover Messe erscheint.
Ein weiteres Ereignis in diesem Zusammenhang ist die Veröffentlichung der Referenzarchitekturen RAMI 4.0 vom Zentralverband Elektrotechnik und Elektroindustrie e.V. (ZVEI) zusammen mit VDI/VDE-GMA, DKE und den Partnern in der Verbändeplattform Industrie 4.0, Bitkom und VDMA. Die Anwendbarkeit der Referenzarchitekturen wurde im Rahmen des Workshops "Service-orientierte Architekturen für Industrie 4.0“ in Zusammenarbeit mit dem AUTONOMIK-Projekt CoCoS, getestet. Fast zeitgleich mit der Veröffentlichung von RAMI 4.0 hat auch das Industrial Internet Consortium (IIC) seine Referenzarchitekturen, die internationale Industrial Internet Reference Architecture (IIRA) vorgestellt. Beide haben die gleiche Zielsetzung, verfolgen aber verschiedene Ansätze. RAMI 4.0 nimmt vorhandene Standards aus der Automatisierungs- und Produktionstechnik zur Basis, wohingegen IIRA einen breiteren „Internet of Things“-Rahmen adressiert.
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