Pressemitteilung
30.10.2015

Neue Normen und Standards für den Einsatz von Smart Data

Im Rahmen des Technologieprogramms „Smart-Data – Innovationen aus Daten“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) wird erstmals eine Systematik zur Entwicklung von neuen Standards im Umgang mit Smart Data entwickelt. Erste Ergebnisse wurden gestern am Rande der internationalen Konferenz IEEE Big Data 2015, die derzeit im Silicon Valley in den USA stattfindet, der Öffentlichkeit vorgestellt.


Gestern fand im kalifornischen Santa Clara der Auftakt der 2015 IEEE International Conference on Big Data statt. Das Technologieprogramm „Smart Data – Innovationen aus Daten“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) und erste Ergebnisse im Bereich der Standardisierung von Big-Data-Technologien wurden von Prof. Dr. Christof Weinhardt und Dr. Alexander Lenk vom FZI Forschungszentrum Informatik, die die Smart-Data-Begleitforschung leiten, auf einem Workshop am Rande der IEEE-Konferenz präsentiert. Darüber hinaus war das Smart-Data-Projekt SAHRA mit vor Ort, das von Matthieu-P. Schapranow vom Hasso Plattner Institut vorgestellt wurde.

Schwerpunkt der deutschen Beiträge bei dieser internationalen Konferenz war die Präsentation eines Ergebnispapiers, in dem die Begleitforschung eine Systematik zur Identifizierung von wichtigen Bereichen der Standardisierung von Smart-Data-Lösungen entwickelt hat.

„Nur mit klaren Standards können wir eine Basis für eine effiziente Entwicklung und Nutzung von Smart-Data-Technologien schaffen. Wichtig ist, dass die Standards, die entwickelt werden, auf die Anforderungen aller Stakeholder zugeschnitten sind – wie zum Beispiel Technologie- und Serviceanbieter, den Verbraucher oder die Öffentlichkeit. Denn ein Smart-Data-Ökosystem besteht aus unzähligen Akteuren, deren Bedürfnisse alle berücksichtigt werden müssen. Darüber hinaus haben wir drei Schwerpunktbereiche erarbeitet, in welche die Standards unterteilt werden können: Technologie und Sicherheit, Wirtschaft sowie Recht. Aus den Ansprüchen der Stakeholder und den drei Schwerpunktbereichen haben wir eine Taxonomie, also eine Systematik entwickelt, auf deren Basis nun der Standardisierungsbedarf identifiziert werden kann“, erläutert Dr. Alexander Lenk.

„Die Analyse und Nutzung der großen Datenmengen birgt ein erhebliches gesellschaftliches und wirtschaftliches Potenzial für Deutschland und für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Um einen Vorteil aus den Daten zu ziehen, muss ein Smart-Data-Ökosystem über Ländergrenzen hinweg ermöglicht werden. Zu diesem Zweck werden einheitliche Standards dringend benötigt. Eine Systematik zur Identifizierung des notwendigen Standardisierungsbedarfs und darauf aufbauend die Erstellung von Standards bilden die Grundlage für die Entwicklung von Smart-Data-Lösungen“, betont Filiz Elmas, Innovationsmanagerin bei DIN, die über Standardisierung im Bereich von Big Data aus Sicht der wichtigsten deutschen Normungsorganisation sprach.

Die 2015 IEEE International Conference on Big Data ist eines der führenden Foren zum Austausch der neuesten Entwicklungen in der Big-Data-Forschung. Im Fokus stehen Themen rund um Big-Data-Infrastruktur, -Management, -Sicherheit und -Anwendungen. Sponsor ist das IEEE, das Institute of Electrical and Electronics Engineers, ein Berufsverband von Ingenieuren aus den Bereichen Elektrotechnik und Informationstechnik. Mit rund 430.000 Mitgliedern in 160 Ländern ist er der größte technische Berufsverband der Welt.