Pressemitteilung
03.07.2015

Smart-Data-Experten entwickeln Modelle für wirtschaftliche Nutzung von Big Data

Auf dem ersten Arbeitstreffen der Fachgruppe „Wirtschaftliche Potenziale und gesellschaftliche Akzeptanz“ des Technologieprogramms „Smart Data – Innovationen aus Daten“ haben Experten heute im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) Ansätze erarbeitet, die Big Data wirtschaftlich nutzbar machen sollen. Dabei birgt insbesondere die intelligente Nutzung großer Datenmengen – Smart Data – enorme wirtschaftliche Potenziale. Denn mittlerweile können kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) innovative Technologien besser nutzen, weil die technischen und finanziellen Hürden mit der voranschreitenden Verbreitung immer geringer werden. Mit den richtigen Geschäftsmodellen können laut den Experten Wettbewerbsvorteile für den gesamten deutschen Mittelstand realisiert werden.

Erstes Arbeitstreffen der Fachgruppe "Wirtschaftliche Potentiale und gesellschaftliche Akzeptanz"
Erstes Arbeitstreffen der Fachgruppe "Wirtschaftliche Potentiale und gesellschaftliche Akzeptanz"
Erstes Arbeitstreffen der Fachgruppe "Wirtschaftliche Potentiale und gesellschaftliche Akzeptanz"

„Viele gesellschaftliche Herausforderungen lassen sich ohne die effektive Nutzung von Big Data kaum bewältigen“, so Prof. Dr. Christof Weinhardt, Leiter der Begleitforschung vom FZI Forschungszentrum Informatik und Leiter der Fachgruppe. „Die deutsche Energiewende zum Beispiel ist ohne intelligente Stromnetze, die einen Informationsaustausch zwischen Energieerzeugern und -verbrauchern ermöglichen, nicht machbar. Auch die deutsche Industrie muss sich anpassen, denn disruptive Technologien verändern derzeit die Märkte: Ohne die Vernetzung von Produktionsanlagen wird der Standort Deutschland im globalen Wettbewerb keine Chance haben. Fast alle gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereiche, vom Einzelhandel über die Medizin- und Gesundheitsbranche bis hin zu Wissenschaft und Forschung stehen im Zuge der Digitalisierung vor der Herausforderung, gesammelte Daten für einen wirtschaftlichen Mehrwert aufzubereiten und zu nutzen.“

Aus diesen Gründen wird die Begleitforschung des Technologieprogramms Smart Data gemeinsam mit den Experten aus den 13 Leuchtturmprojekten Wege erarbeiten, die Nutzung großer Datenmengen in neue Geschäftsmodelle zu übersetzen. Dies zielt insbesondere darauf ab, die öffentlichen Institutionen und die private Wirtschaft dazu anzuregen, passende Maßnahmen zu treffen, um den Herausforderungen adäquat zu begegnen. Die Handlungsempfehlungen der Fachgruppe umfassen dabei insbesondere folgende Aspekte:

• Aus- und Weiterbildung von Fachkräften in Richtung Smart-Data-Know-how. Das betrifft auch die Qualifikation im sicheren Umgang mit Daten.
• Schaffung und Berücksichtigung ethischer Rahmenbedingungen
• Entwicklung einheitlicher Standards für den Datenzugang
• Aufbau einer leistungsfähigen IKT- und Cloud-Infrastruktur zur Unterstützung von Smart-Data-Services

Wirtschaftliche Potenziale, gesellschaftliche Akzeptanz

Die Fachgruppe „Wirtschaftliche Potenziale und gesellschaftliche Akzeptanz“ setzt sich projektübergreifend mit den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Chancen und Herausforderungen auseinander, die die Entwicklung von Smart-Data-Lösungen mit sich bringen. Im Fokus stehen dabei sinnvolle Anwendungsbereiche und neue Geschäftsmodelle für Innovationen aus Daten. Doch auch die gesellschaftlichen Herausforderungen von Smart Data spielen eine wichtige Rolle für die Arbeit der Fachgruppe. Denn: die Realisierung wirtschaftlicher Potenziale durch innovative Smart-Data-Lösungen verlangt die Auseinandersetzung mit dem gesellschaftlichen Umgang, da nachhaltige Geschäftsmodelle eine breite Akzeptanz und Kooperationsbereitschaft der betroffenen Akteursgruppen voraussetzen.

„Bei der Frage inwieweit das Angebot von Smart Data in der Gesellschaft angenommen wird, ist es wichtig, zunächst die Geschäftsmodelle genauer zu betrachten. Diese sind zentraler Aspekt, wenn es um die Bewertung der gesellschaftlichen Akzeptanz und damit des nachhaltigen Erfolgs innovativer Technologien geht. Dies setzt zum einen das Wissen um die Verwendung der Daten voraus. Hier wollen wir für ein Höchstmaß an Transparenz sorgen und über Methoden und Verwendung aufklären. Gleichzeitig bedarf es einer hohen Kooperationsbereitschaft vonseiten der verschiedenen Akteure in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik. Mit der gemeinsamen Arbeit innerhalb der Fachgruppe schaffen wir eine solide Grundlage für die weitere Erschließung des Big-Data-Marktes in Deutschland“, so Weinhardt.

Die Fachgruppe setzt sich für einen transparenten und verantwortungsvollen Umgang mit Daten ein. Dies gilt sowohl für gesammelte Rohdaten als auch für Informationen, die Rückschlüsse auf konkrete Personen oder Ereignisse zulassen. Der Schwerpunkt liegt hier auf effizienten und sicheren Datenmanagementsystemen für KMU.