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16.03.2023

Smarte Datenwirtschaft: Neue Studie gibt Einblicke in Theorie und Praxis von Datentreuhändermodellen

Das Konzept des Datentreuhänders als Vertrauensinstanz und Mittler beim Datentausch setzt sich in der Datenwirtschaft immer mehr durch. Eine neue Studie setzt sich mit den grundlegenden organisatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen von Datentreuhändern auseinander, zeigt Potenziale und Herausforderungen des Konzepts auf und stellt erste Umsetzungsbeispiele aus der Praxis vor.

Titelbild der Studie Datentreuhänder
© vit_mar, Inna – stock.adobe.com
Studie Datentreuhänder - Cover

Wenn in der Datenwirtschaft verschiedene Parteien zum Datentausch zusammenkommen, ist Vertrauen eine wesentliche Grundbedingung. Hier setzt das Konzept des Datentreuhänders an, der einerseits als treuhänderische Verwaltung und sicherer Übermittler von Daten fungiert. Andererseits vermittelt ein Datentreuhänder als neutrale Vertrauensinstanz zwischen den Akteuren und sorgt somit für einen fairen Interessensausgleich der am Datentausch Beteiligten. Kurz gesagt: Das Konzept des Datentreuhänders könnte eine Schlüsselrolle spielen bei der Etablierung funktionierender Datenökosysteme in Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft. Denn oft ist es aktuell noch mangelndes Vertrauen, das in der Praxis organisationsübergreifendes Austauschen von Daten und damit den Aufbau einer florierenden Datenökonomie verhindert.

Ungeachtet ihres theoretischen Potenzials steht die praktische Umsetzung von Datentreuhandmodellen in der Datenwirtschaft aufgrund einiger offener organisatorischer, rechtlicher und technischer Fragen noch zurück. Antworten liefert nun eine neue Kurzstudie, die in der Begleitforschung zum Technologieprogramm „Smarte Datenwirtschaft“ erstellt wurde und auf einer Literaturanalyse sowie Interviews mit Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft und Forschung beruht. Die Studie gibt dem interessierten Fachpublikum zunächst einen Überblick über die im Fachdiskurs diskutierten Definitionen des Begriffs „Datentreuhand“ und erläutert Potenziale und Herausforderungen des Konzepts. Anschließend diskutieren die Autoren die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Einsatz von Datentreuhandmodellen, einschließlich des europäischen Data Governance Act. Nach einer Analyse möglicher Umsetzungsansätze wirft die Studie abschließend einen Blick in die Praxis und stellte erste Anwendungsfälle von Datentreuhändern aus der Privatwirtschaft vor.

Die Studie können Sie hier als PDF herunterladen.