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04.03.2022

ELEMENT – Energiemanagementsystem für das gesteuerte Laden von Elektrofahrzeugen in Mehrparteienhäusern

Einer der Grundvoraussetzungen, damit E-Mobilität und Energiewende erfolgreich Hand in Hand gehen, ist eine umfassende, flexible und intelligente Ladeinfrastruktur, die Netzauslastung und Lademanagement integriert. Insbesondere der Ausbau von Lademöglichkeiten bei Mehrgeschossbauten ist in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung. Denn immer mehr Mieter werden zukünftig flexible Lademöglichkeiten für ihre E-Fahrzeuge benötigen – und die örtlichen Stromnetze müssen für diese zusätzlichen Stromlasten ausgerichtet sein.

Logo ELEMENT
Logo ELEMENT

Hier setzt das IKT-Forschungsvorhaben ELEMENT an, das im September 2021 unter dem Motto „We load together“ an den Start ging. Ziel des Projektes ist es, für Mieter in Mehrgeschossbauten kostengünstige und komfortable Lademöglichkeiten für E-Fahrzeuge zu schaffen. Dafür soll in zwei Gebäuden ein Vor-Ort-Lademanagement aufgebaut werden, das die Ladevorgänge je nach Bedarf der Mieter koordiniert und gleichzeitig dezentrale Stromerzeugungssysteme integriert. Zudem sollen die E-Fahrzeuge über die Ladeinfrastruktur als flexible Stromspeicher für das örtliche Stromnetz fungieren können.

Die Entwicklung monetärer Tarif-, Ausgleichs- und Anreizmodelle und die Analyse des Ladeverhaltens der Mieter sind ebenfalls wichtige Projektziele des Forschungsvorhabens. So will ELEMENT den erhöhten Ladebedarf zu bestimmten Tageszeiten abfedern und netzdienliches Verhalten der Fahrzeugbesitzer belohnen. Über eine speziell entwickelte App sollen die Mieter beispielsweise erkennen können, wann es am günstigsten ist, das eigene E-Fahrzeug aufzuladen. Auch solidarisches und klimafreundliches Verhalten der Mieter soll gefördert und eine gerechte Verteilung der Erträge und Lasten unter den Mietparteien ermöglicht werden.

Gruppenfoto Projekt Element

„Wir erforschen bei ELEMENT über drei Jahre lang mit Partnern aus Wissenschaft, Forschung und Industrie, wie sich der Kern des Projektes – genossenschaftliches Verhalten – am besten in die Praxis umsetzen lässt. Als Wohnungsgenossenschaft sind wir gefordert, eine Lösung für die steigende E-Mobilität unserer Mitglieder zu entwickeln und diese rasch umzusetzen. Das Projekt wird für die Vermietungsbranche und alle Mieter*innen eine hohe Wichtigkeit haben“, unterstreicht Projektkonsortialführer Jens Schneider von der Stadtfelder Wohnungsgenossenschaft (DSW) in Magdeburg.

Damit die geplante Ladeinfrastruktur all diese Anforderungen erfüllen kann, wird beispielsweise die Brennwerttechnik der Mehrgeschossbauten umgebaut. Auf diese Weise können Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern und ein Brennstoffzellen-Blockheizkraftwerk im Wohnhaus zur gekoppelten Strom- und Wärmeversorgung genutzt werden. Die Kommunikation des Systems läuft dabei über ein digitales Smart Meter Gateway. Nur so können sekundengenaue Informationen über Stromspitzen- und lasten abgerufen und zum Beispiel dynamische Stromnetzrestriktionen für das Lademanagement berücksichtigt werden. Mithilfe dieser intelligenten Ladeinfrastruktur sollen auch kostenintensive Verstärkungen der Netzanschlüsse sowie ein Ausbau des örtlichen Stromnetzes vermieden werden.