Meldung
27.03.2020

Die Digitalisierung der Kommunen schreitet voran

Die neue Kommunalstudie 2019 zeigt: die Kommunen in Deutschland machen Fortschritte bei der Verwendung digitaler Technologien. Aber es gibt auch noch Hindernisse: oft werden Städte und Gemeinden durch bürokratische Hürden oder fehlende Expertise von der weiteren Digitalisierung abgehalten.

Dieses Bild zeigt das Cover der Kommunalstudie 2020
Kommunalstudie 2020

Deutsche Städte und Gemeinden werden immer digitaler. Acht von zehn Kommunen befinden sich in der Konzeptions- oder Umsetzungsphase einer Digitalisierungsstrategie. Damit hat sich dieser Wert seit 2015 nahezu verdoppelt. Dies zeigt die neue Kommunalstudie 2019 – „Update Digitalisierung: Wie smart sind Deutschlands Kommunen?“ der Initiative Stadt.Land.Digital, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in Auftrag gegeben wurde. Angetrieben wird dieser Trend vor allem von den größeren Kommunen: jede zweite Stadt mit mehr als 20.000 Einwohnern verfügt bereits über eine Digitalisierungsstrategie. Bei den Kommunen unter 20.000 Einwohnern verfolgt insgesamt zwar nur etwa jede fünfte eine Strategie, aber drei Viertel der mittelgroßen Kommunen (10.000 – 20.000 Einwohner) befinden sich bereits in der Phase der Strategieentwicklung oder -planung. Zu den wichtigsten Anwendungsfelder für digitale Technologien gehören in den Kommunen die Bereiche Verwaltung, Breitband, WLAN, Cybersicherheit und Datenplattformen.

Trotz der Fortschritte zeigen sich in der Kommunalstudie auch Defizite: Nur etwa 20 Prozent der Städte und Gemeinden befinden sich in der Umsetzungsphase von Digitalisierungsmaßnahmen. Zu den größten Hürden zählen zum einen die Finanzierung von Maßnahmen. Laut Studie sind hierfür vor allem Fördermittel vom Bund und der EU bei den Kommunen gefragt, die Städte und Gemeinden haben jedoch weiterhin mit großen Hürden bei der Beantragung externer Mittel zu kämpfen. Ein weiteres Hindernis stellt die oftmals fehlende Expertise bei der Umsetzung von technisch anspruchsvollen Digitalisierungsmaßnahmen dar. Deutlich wird dies, laut Studie, bei den Themenbereichen Datenplattformen und Cybersicherheit: eine Mehrheit der Kommunen haben diese in ihre Strategie aufgenommen, können sie jedoch aufgrund mangelnder Expertise nicht umsetzen. Als weiteres Hindernis zählt die Studie die häufige Diskrepanz zwischen der strategischen Relevanz und der tatsächlichen Verwendung von neuen Technologien in den Kommunen: so erachten beispielsweise fast drei Viertel aller Kommunen den Aufbau einer Datenplattform für sinnvoll, doch nur jede fünfte nutzt tatsächlich auch eine.

Um die Herausforderungen der Digitalisierung zu bewältigen, benötigen die Kommunen nach eigenen Angaben weitere Unterstützung von Seiten der Bundeländer und der Bundesregierung. Die Studie fordert hierfür einen am digitalen Reifegrad der jeweiligen Kommune orientierten Fünf-Punkte-Plan, der sowohl neue Checklisten und Leitfäden als auch konkrete Hilfestellungen bei Finanzierungsfragen und Umsetzungslösungen, beispielsweise über eine zentrale Informationsplattform, vorsieht.

Die Kommunalstudie 2019 kann hier heruntergeladen werden.