Meldung
25.05.2020

Haptik: In der Krise den papierlosen Handel nach vorne bringen

Die Covid-19-Pandemie treibt die Digitalisierung der Arbeitswelt voran. Dabei zeigt sich auch, wo es bei der Umstellung auf digitale Prozesse noch hakt. Ein Beispiel ist die Handelsfinanzierung. Das Projekt Haptik, gefördert im Programm Smarte Datenwirtschaft, entwickelt eine Plattform, die den rechtskonformen Austausch von elektronischen Frachtbriefen sicherstellt und damit den Weg für den papierlosen Handel ebnet.

Corona-Krise löst Digitalisierungsschub aus
Die Corona-Krise hat den Arbeitsalltag vieler Menschen binnen kürzester Zeit verändert. Laut einer aktuellen Umfrage des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) arbeitet derzeit gut ein Drittel aller Beschäftigten im Homeoffice. Unternehmen führen digitale Kommunikationstools ein und passen ihre Prozesse an. Doch nicht in allen Bereichen gelingt das problemlos. Bei der Handelsfinanzierung verhindern zum Beispiel rechtliche Barrieren die Umstellung auf einen gänzlich papierlosen Handel.

Frachtbriefe noch immer papierbasiert
Denn bisher gestatten nur wenige Länder den Einsatz rein elektronischer Handelsdokumente. Üblich ist vielmehr, dass gedruckte Frachtbriefe, die sogenannten Konnossements (eng. bills of lading), an die beteiligten Banken gesendet und dort manuell überprüft werden. Zwar sehen die internationalen Handelsregeln den Einsatz elektronischer Dokumente vor, die entsprechenden Klauseln wurden bisher aber nur selten in nationales Recht überführt.

Nachverfolgbar durch Distributed-Ledger-Technologie
Anders in Deutschland. Das Handelsgesetzbuch stellt hierzulande elektronische Frachtbriefe den klassischen papierbasierten Dokumenten gleich ─ unter bestimmten Bedingungen. Voraussetzung ist, dass „Authentizität und die Integrität der Aufzeichnung“ gewahrt bleiben. Hier setzt das Projekt Haptik an. Das Konsortium entwickelt eine auf Distributed-Ledger-Technologie basierende Plattform, die dafür sorgt, dass der Handel der elektronischen Warenwertpapiere jederzeit nachverfolgbar, vertrauenswürdig und rechtskonform erfolgt. Um zu gewährleisten, dass die Plattform den strengen gesetzlichen Anforderungen genügt, wird die Softwareentwicklung bei jedem Schritt juristisch begleitet.

Für den Handel mit Gütern bietet diese Lösung viele Vorteile: Denn der digitalisierte Frachtbriefprozess ist nicht nur effizienter und ressourcenschonender, sondern auch flexibler ─ wie wichtig das für Unternehmen ist, zeigt sich gerade in der aktuellen Krise.

Weitere Informationen zum Projekt Haptik