Meldung
26.07.2019

Gemischte Meinungen über Künstliche Intelligenz in der Bevölkerung

Obwohl KI in vielen Bereichen als nützlich gesehen wird, herrscht mit Blick auf die Privatsphäre oder womöglich unausgereifte Technologien noch Skepsis. Das ergab eine Umfrage des IFA-Veranstalters gfu.

Die gesellschaftliche Akzeptanz von digitalen Technologien braucht Zeit. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Online-Befragung unter 2000 Personen in Deutschland. Im Vergleich zum Vorjahr sind viele technische Begriffe bekannter geworden. Kannten im Jahr 2018 nur 26 Prozent aller Befragten die Mobilfunkgeneration 5G, so sind es 2019 schon 55 Prozent. Künstliche Intelligenz sagt heute schon 70 Prozent der Befragten etwas. Im Straßenverkehr können sich 80 Prozent von ihnen vorstellen, KI-Anwendungen zu nutzen oder haben es bereits getan. Beim autonomen Fahren sind es 44 Prozent. Auch für die Nutzung von Künstlicher Intelligenz in Verbraucherelektronik und Haushaltsgeräten zeigen sich die Befragten offen. 68 Prozent verwenden oder befürworten etwa die KI-gestützte Spracherkennung oder -steuerung. Ähnlich positiv wird der Einsatz Künstlicher Intelligenz für die Gesichtserkennung, Echtzeit-Übersetzungen oder die Empfehlung von Medieninhalten gesehen.

Auffallend große Unterschiede gibt es zwischen den unterschiedlichen Altersgruppen. Während die 16-bis-39-Jährigen für Künstliche Intelligenz im Smart Home (42 Prozent) und für autonomes Fahren (35 Prozent) einen hohen Nutzen sehen, stimmen dem nur 14 Prozent der über 60-Jährigen zu. Insgesamt wird der größte Nutzen von KI in den Bereichen der Medizintechnik (55 Prozent), Gesichtserkennung (47 Prozent), Verkehrslenkung (47 Prozent) und industriellen Fertigung (45 Prozent) verortet. Neben positiven wirtschaftlichen Auswirkungen wie neuer Marktchancen (62 Prozent), mehr Wettbewerbsfähigkeit (60 Prozent) oder die Erleichterung des Arbeitsalltags (58 Prozent) werden auch negative Effekte wie der Abbau von Arbeitsplätzen (64 Prozent) erwartet. Als Hauptgründe für Skepsis gegenüber KI nennen die Befragten den Schutz der Privatsphäre (60 Prozent) sowie die Sorge vor unausgereiften Technologien (59 Prozent) und umfassender Kontrolle (56 Prozent). Im KI-Ländervergleich sehen 76 Prozent China und 67 Prozent die USA vorne. Mit größerem Abstand folgen Japan (55 Prozent) und Deutschland (32 Prozent).

Weiterführende Informationen
Präsentation mit allen Ergebnissen der gfu-Umfrage