Meldung
15.07.2019

Digitale Gesundheitsdienste auf dem Vormarsch

Ob Online-Terminvereinbarungen, Vorsorge-Erinnerungen per E-Mail oder das Kontaktieren der Praxis in einer Messenger-App: Immer mehr Patientinnen und Patienten möchten über das Internet statt nur telefonisch kommunizieren. Auch gegenüber digitalen Angeboten wie Telemedizin zeigen sie sich aufgeschlossen, so das Ergebnis einer Umfrage des Bitkom-Digitalverbands.

Dieses Bild zeigt Umfrageergenisse des Bitkom-Verbands zu digitalen Gesundheitsdiensten.
© Bitkom
Bitkom-Umfrage Digitale Gesundheitsdienste

Eine hohe Aufgeschlossenheit gegenüber digitalen Anwendungen im Gesundheitsbereich ist in allen Altersgruppen zu verzeichnen. Zu diesem Ergebnis kam der Bitkom in einer repräsentativen Umfrage unter 1.005 Personen ab 16 Jahren. Eine Online-Terminvereinbarung erwägen 38 Prozent der Befragten, 26 Prozent nutzen diese bereits. Für 41 Prozent ist eine künftige Kommunikation mit dem Arzt oder Praxisteam über Chat- oder Messengerdienste vorstellbar, was von jedem Zehnten bereits wahrgenommen wird. Per SMS oder E-Mail möchten sich 39 Prozent der Befragten an anstehende Vorsorgeuntersuchungen erinnern lassen, während 27 Prozent von einem ähnlichen Dienst schon einmal profitiert haben. Die Kontaktaufnahme per E-Mail mit Ärzten und Krankenhäusern ist für 36 Prozent denkbar und von 16 Prozent der Befragten realisiert worden. Große Offenheit gegenüber digitalen Technologien besteht auch in anderen medizinischen Bereichen. Sechs von zehn Befragten können sich vorstellen, per Videoschalte Spezialisten in den OP-Saal zu holen, die dem ausführenden Arzt Hinweise und Hilfestellungen liefern. Fast die Hälfte würde durch Telemedizin eine Zweitmeinung aus dem Ausland einholen. Für 47 Prozent der Befragten ist das telemedizinische Einsehen ihrer Gesundheitsdaten denkbar.

Insbesondere für chronisch kranke oder körperlich beeinträchtigte Menschen ermöglicht die vereinfachte Kontaktaufnahme einen verbesserten Service und eine effizientere Patientenversorgung. In Regionen mit Fachärztemangel oder langen Wegen zu Ärztinnen und Ärzten wird es zunehmend wichtiger, dass Praxen und Kliniken die Vorteile von digitalen Technologien nutzen, damit die Patientinnen und Patienten davon profitieren. In den Smart Service Welten wurde im Projekt MACSS eine App-gestützte Plattform zum Datenaustausch und zur Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten entwickelt, über die etwa Termine organisiert und Erinnerungen an die Medikamenteneinnahme realisiert werden können. Das Projekt DACE knüpft an diese Arbeit und entwickelt eine browserbasierte Interaktionsplattform zum sicheren, standardisierten Datenaustausch im Gesundheitsbereich – etwa für die Abstimmungen innerhalb von Kliniken oder zur besseren Betreuung von Patienten. An einer Plattform, die innovative Technik und datenbasierte Anwendungen im Operationssaal fördern soll, arbeitet das Projekt OP 4.1.

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