Meldung
15.07.2019

PAiCE-Projekt iSTL.NET goes international: Best Practice aus dem Mittelstand

Warum lohnt sich der Einsatz moderner Technologien in der Industrie? Welche Vorteile entstehen dadurch und wie können auch kleine und mittlere Unternehmen davon profitieren? Wie dies konkret aussehen kann, zeigt das PAiCE-Projekt iSTL.net: Mit einem unternehmensübergreifenden Netzwerk für intelligente und modulare Sonderladungsträger (SLT) ermöglicht das Projekt die umwelt- und ressourcenschonende Verwendung von SLT. Die Träger werden für den Transport von Bauteilen genutzt, die wegen ihrer Form nicht in Kisten oder Containern transportiert werden können.

Mit Hilfe einer cloudbasierten IT- und Kommunikationsstruktur soll die Wiederverwertung modularer Sonderladungsträger ermöglicht werden. Ein standardisiertes Baukastensystem erlaubt die branchenübergreifende Wiederverwendung der einzelnen Komponenten, wodurch materielle Ressourcen geschont werden. Ein weiterer Vorteil der vernetzten SLT: Durch funkbasierte Technologien sind die Ladungsträger jederzeit ortbar und die gesammelten Daten können zur Optimierung der Planung genutzt werden. Das PAiCE-Projekt zeigt damit, wie auch mittelständische Unternehmen die neuen technischen Möglichkeiten für sich Nutzen und Tradition sowie Fortschritt miteinander verbinden können – denn es nutzt die Vorteile, die durch die Industrie 4.0 entstehen. Durch die durchgehende Verfolgung der Lieferung und das konstante Sammeln sowie Verarbeiten von Daten in Echtzeit kann der Liefer- und Bestellprozess optimiert werden. Das Baukastensystem ermöglicht Betrieben das individuelle Zusammenstellen der SLT nach ihren Bedürfnissen. Außerdem entstehen darauf basierend neue Geschäftsmodelle: Mit einem Pay-per-Use-Modell zum Beispiel, zahlen die Unternehmen nur für die Dauer und Nutzung der einzelnen Komponenten.

Anhand dieses Beispiels zeigte Marieke Rohde aus der Begleitforschung des Technologieprogramms PAiCE auf dem Foro Economía 4.0 – Alemania comparte su expertise (dt. Forum Industrie 4.0 – Deutschland teilt seine Expertise) in einem Vortrag zum Thema „Industry 4.0 – joining the fourth industrial revolution“ im März in Ecuador, welchen Nutzen die Industrie 4.0 birgt und wie mittelständischen Unternehmen sich aktiv in die Weiterentwicklung einbringen können. Um dies erfolgreich umzusetzen, sind die richtigen Rahmenbedingungen maßgeblich: Dazu gehören einheitliche Standards, Gesetze, die eine Umsetzung autonomer Systeme möglich machen und eine übergreifende Plattformökonomie, die den beteiligten Akteuren Austauschmöglichkeiten bietet. Gleichzeitig stehen Länder wie Ecuador noch vor ganz anderen Herausforderungen: Durch fehlende Datenschutzgesetze und Infrastruktur müssen hier die Voraussetzungen zur Industrie 4.0 erst geschaffen werden.

Organisiert wurde das Forum von der Deutschen Außenhandelskammer und der deutschen Botschaft. Es bot Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft und Politik Raum zum Austausch über die Umsetzung von Automatisierungslösungen.