Meldung
20.10.2017

Roboter-Wettbewerb in Japan: PAiCE-Partner KIT auf Anhieb im Finale

Starkes Signal für den deutschen Robotik-Standort: Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Konsortialpartner des PAiCE-Projekts QBIIK, hat bei der renommierten Amazon Robotics Challenge im japanischen Nagoya auf Anhieb den Sprung ins Finale geschafft. Es war die erste Teilnahme des Teams um den Roboter IFL PiRO, dennoch reichte es im Wettkampf mit der internationalen Entwicklerkonkurrenz für den siebten Platz in der Finalrunde.

Amazon veranstaltete seine Robotics Challenge bereits zum dritten Mal. Zwar boomt der Online-Versandhandel, doch bei der Intralogistik gibt es noch Optimierungsbedarf: Viele Vorgänge des Greifens und Erkennens von Gegenständen im Warenregallager, können noch nicht von Robotern übernommen werden. Entsprechend gestalteten sich die Aufgaben, die die Teams meistern mussten:

  • Pick Task: Bei dieser Aufgabe ging es darum, die Aufträge zu kommissionieren und die Gegenstände entsprechend der Auftragsliste aus einem Regal zu entnehmen und in drei verschiedene Kartons einzuräumen.
  • Stow Task: Hier mussten die Roboter Gegenstände in ein Regalsystem einräumen und alles dokumentieren.

Erstmals mussten die Teams auch selbst ein Regalsystem erstellen.

Horizontales Regalsystem überzeugte: Roboter handelt einfacher, schneller, sicherer

Team IFL PiRo ging mit einem innovativen Regalkonzept an den Start: Statt die Waren in einem herkömmlichen Regal anzuordnen, lagen die Objekte in mobilen Kisten horizontal um den zentralen Roboterarm herum. Der Roboter konnte dadurch von oben agieren und die Artikel zum Beispiel per Greifer oder Saugnapf aufheben. Er war mit einem Kamerasystem ausgestattet, das zwei- und dreidimensionale Bildinformationen lieferte und verfügte außerdem über Bilderkennungssoftware und Neuronale Netze. Dank dieser Ausstattung konnte er die Objekte erkennen und selbstständig die passende Greifart auswählen. Insgesamt sorgt solch eine horizontale Anordnung des Regalsystems dafür, dass der Roboter alle Handhabungsaktionen – ob Erkennen, Greifen, Saugen oder Ablegen- von oben mit ähnlichen Bewegungsmustern durchführen kann. Die Bewegungen lassen sich dadurch einfacher, schneller und sicherer durchführen.

Erfolg in Japan stimmt optimistisch für PAiCE

Das starke Abschneiden im direkten Vergleich mit der internationalen Konkurrenz darf im Hinblick auf die zu erwartenden Entwicklungssprünge, die PAiCE anstoßen will, optimistisch stimmen. Schließlich arbeitet das KIT im PAiCE-Projekts QBIIK, wenngleich dieses auf einem breiteren Ansatz beruht: QBIIK will die Vorteile der autonomen Technologien mit den Fähigkeiten des Menschen kombinieren. Ziel ist es, ein lernfähiges autonomes Kommissionierungssystems zu entwickeln: Genau genommen geht es um ein dezentral gesteuertes Fahrzeug mit Greifroboter, das sich selbst im Raum orientiert, autonom zum Ziel navigiert und nach der benötigten Ware greift. Im Gegensatz zur Amazon Challenge, bei der Eingriffe des Teams nicht gestattet waren, ist hier jedoch geplant, dass Menschen per Virtual-Reality-Fernsteuerung bei seinen Aufgaben unterstützen können.

Den QBIIK-Roboter können Sie hier in Aktion: https://www.youtube.com/watch?v=3zJ7TLboaUU&feature=youtu.be