Meldung
19.12.2016

16.000 Nachrichten für ein smartes Wissensnetz – pro Tag

Smart Data Web ist eines von 14 Leuchtturmprojekten, die im Rahmen des Technologieprogramms „Smart Data – Innovationen aus Daten“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert werden.

Smart Data Zahl im Quartal 4
© Smart Data
Smart Data Zahl im Quartal 4

Ob Naturkatastrophen, Unruhen, Ausfälle von Zulieferern oder die Entwicklung neuer Produkte und Komponenten – es gibt eine Vielzahl von externen Ereignissen, die einen entscheidenden Einfluss auf die Wertschöpfungs- und Lieferketten eines Unternehmens haben. Doch nur Unternehmen, die diese Entwicklungen frühzeitig erkennen, können auch entsprechend reagieren. Das Projekt Smart Data Web des Technologieprogramms „Smart Data – Innovationen aus Daten“ wertet deshalb pro Tag automatisch rund 16.000 Nachrichtendokumente aus und kombiniert diese mit Daten aus Firmendatenbanken, die mehr als einer Million Einträgen umfassen sowie Daten aus OpenStreetMap. Auf Basis dieses Wissensnetzes werden Unternehmen ihre Planungs- und Entscheidungsprozesse verbessern können.

Prof. Dr. Hans Uszkoreit, Leiter des Smart-Data-Projekts Smart Data Web vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI): „In unserer stark vernetzten Welt sind Unternehmen keine isolierten Inseln, sondern tagtäglich einer Vielzahl von Ereignissen und Einflussfaktoren ausgesetzt. Viele Informationen über diese Geschehnisse sind auf Nachrichtenwebseiten oder in sozialen Netzwerken verfügbar, erreichen die Entscheider jedoch zu spät oder eher zufällig. Smart Data Web will diese zeitliche Lücke schließen und die Informationen unmittelbar und systematisiert zur Verfügung zu stellen. Pro Tag werten wir hierfür alleine 16.000 Nachrichtendokumente aus. Ein global agierendes Technologieunternehmen erfährt beispielsweise mit Hilfe unseres Wissensnetzes schon früh von einem geplanten Streik bei einem seiner Zulieferer in Asien. Durch den zeitlichen Wissensvorsprung kann das Unternehmen dieser Situation proaktiv begegnen – etwa durch das Ausweichen auf einen anderen Anbieter – und so eine Unterbrechung der Produktion durch fehlende Bauteile verhindern.“

Konkret werden bei Smart Data Web aus einer riesigen Menge an öffentlichen Datenströmen die für ein Unternehmen relevanten Daten – etwa über Kunden, Zulieferer, Transportwege oder Dienstleister – automatisch herausgefiltert, analysiert und aufbereitet. Alleine im vergangenen Jahr registrierte Smart Data Web auf diese Weise unter anderem rund 19.605 Streikmeldungen, 136.811 Insolvenzmeldungen und 165.958 Naturereignisse wie etwa Überschwemmungen, Stürme oder Großbrände. All diese Informationen werden im nächsten Schritt intelligent mit den unternehmensinternen Netzwerken verknüpft. Auf diese Weise erhalten etwa Führungskräfte individuell auf ihr Themengebiet zugeschnittene Hintergrundinformationen auf deren Basis sie bessere Entscheidungen treffen können.