Deutsch-französische Innovationsprojekte für private 5G-Netzwerke

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) plant gemeinsam mit dem französischen Ministère de l’Economie et des Finances et de la Relance (MEFR) die Förderung von bilateralen Innovationsprojekten zum Thema „Technische Entwicklungen und Anwendungsökosysteme für private 5G-Netze“.

Kommunikationsnetze (5G und zukünftig 6G) sind eine wichtige Grundlage für die weitere Digitalisierung in der Wirtschaft. Intelligente Fabriken, mobile Robotik oder vernetzte Fahrzeuge generieren große Datenmengen, die auf der Basis von 5G sicher und robust in Echtzeit übertragen und verarbeitet werden können. Seit dem vergangenen Jahr 2020 können bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) auch für private lokale 5G-Netze („Campusnetze“) unterschiedliche Frequenzbereiche beantragt werden. Zur flexiblen Ausgestaltung der Campusnetze sind weitere Innovationen im Bereich der Virtualisierung von 5G-Subsystemen und Komponenten sowie deren Interoperabilität über offene Schnittstellen notwendig.

Deutschland will eine führende Rolle als Technologieanbieter bei den Kommunikationstechnologien 5G und zukünftig 6G einnehmen. Dieser Förderaufruf erfolgt von deutscher Seite im Rahmen des Konjunkturpakets, Artikel 45. Über die Maßnahmen erleichtert die Bundesregierung den Markteintritt für innovative Netztechnologien und fördert die schnelle Entwicklung und Umsetzung offener Standards in Deutschland und auf europäischer Ebene.
Frankreich und Deutschland haben vereinbart, ihre Zusammenarbeit im Bereich der 5GKommunikationstechnologien zu verstärken. Ziel dieser Ausschreibung ist es, deutsch-französische Ökosysteme zu schaffen, deren Entwicklungen und Kooperationen dazu beitragen, die Markteintrittsbarrieren in Europa zu senken und den 5G-Kommunikationsmarkt für neue Anbieter von branchenspezifischen Lösungen für private 5G-Netze aus Frankreich und Deutschland zu öffnen.

Die Ausschreibung erfolgt komplementär zu der bereits gestarteten deutschen Ausschreibung für 5G-Campusnetze (Digitale Technologien - Campusnetzwerke) und vergleichbaren Förderaktivitäten in Frankreich. Die deutsch-französischen Innovationsprojekte sollen Synergien zu den nationalen Förderaktivitäten in beiden Ländern nutzen und zu einem länderübergreifenden Transfer von Entwicklungsergebnissen und flexibel einsetzbaren 5G-Komponenten beitragen.

Hierzu adressiert dieser Förderaufruf:

  • Ein Kernprojekt (« Main project ») zum Aufbau eines Ökosystems für private 5G-Netze auf der Basis offener bzw. virtualisierter Komponenten.
  • Bis zu sechs « Demonstrationsprojekte », um die Technologien in konkreten Anwendungsbereichen zu testen und in der Praxis zu erproben. Gesucht werden Anwendungsszenarien aus den Bereichen: Industrie 4.0, Logistik, Gesundheitswesen sowie weiteren wirtschaftlich oder gesellschaftlich relevanten Anwendungsbereichen.

Ein enger Austausch zwischen Kernprojekt und Demonstrationsprojekten wird angestrebt.

Eine mögliche Förderung erfolgt auf Grundlage des Förderrahmens „Entwicklung digitaler Technologien“, dessen Rahmenregelungen gelten. Die Förderung erfolgt vorbehaltlich der Verfügbarkeit entsprechender Haushaltsmittel.

Termine
• Veröffentlichung der Ausschreibung: 20.5.2021
• Einreichung der Interessensbekundung: 15.6.2021 (verlängert)
• Matchmaking-Event: 21.6.2021 ab 15:00 Uhr
• Antragswerkstatt: 22.6.2021 ab 14:00 Uhr
• Abgabe der Projektanträge: 1.9.2021
• Auswahl der Projekte: 17.9.2021
• Anhörung der Projekte: 24.9.2021, 9.00 Uhr – 17.00 Uhr
• Bewilligung der Projekte: Dezember 2021
• Projektlaufzeiten: Januar 2022 - Dezember 2024