Pressemitteilung
21.03.2017

„Qualität vor Wachstum“ zentraler Erfolgsfaktor für digitale Plattformen

Studie im Auftrag des BMWi untersucht Eigenschaften und Erfolgsfaktoren für digitale Plattformen

Studie digitale Plattformen
Studie digitale Plattformen

Für den dauerhaften Erfolg einer digitalen Plattform ist insbesondere im B2B-Bereich eine hohe Qualität der angebotenen Leistungen/Produkte der entscheidende Erfolgsfaktor, erst an zweiter Stelle steht ein schnelles Wachstum. Das geht aus der Studie „Eigenschaften und Erfolgsfaktoren digitaler Plattformen“ des Instituts für Innovation und Technik in der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) hervor.


Zur Ableitung der Erfolgsfaktoren wurden für die Studie, neben einer Analyse der einschlägigen Literatur, 14 Interviews mit Plattformmanagern deutscher Industrie-, B2B- und B2C-Plattformen geführt. Im Ergebnis liefern die Befragten einen systematischen Überblick über die Eigenschaften digitaler Plattformen in Deutschland und deren Erfolgsfaktoren. Die Studie richtet sich vordergründig an mittelständische Unternehmen, die derzeit eine solche Plattform im B2B-Bereich aufbauen.


Steffen Wischmann, Mitautor der Studie: „Alle digitalen Plattformen sind deswegen erfolgreich, weil sie Transaktionskosten zwischen den Akteuren senken. Dinge auf eBay zu handeln ist einfacher als auf einem Flohmarkt. Ein Carsharing-Auto zu nutzen ist einfacher als einen klassischen Mietwagen.“


Insgesamt hätte sich in der Studie gezeigt, dass digitale Plattformen vor allem im B2B-Bereich in einem besonderen Spannungsfeld von Qualität bzw. Zuverlässigkeit versus Wachstum, Schnelligkeit und Agilität stünden. Zu lange Entwicklungszeiten und zögerliches Handeln müssten vermieden werden, so Wischmann weiter. Gleichzeitig dürften Wachstum und Schnelligkeit nicht auf Kosten von Qualität und Zuverlässigkeit gehen. „Wer zunächst eine schlanke, aber flexible und qualitativ hochwertige Lösung auf den Markt bringt, wird auch mittel- und langfristig erfolgreich sein und weiter wachsen. Bereits vorhandene Branchenkompetenz und bestehende Geschäftsnetzwerke sind dabei von großem Vorteil. Hier können deutsche Unternehmen ihre Stärke ausspielen.“


Die mit der Studie vorgelegte Bestandsaufnahme digitaler Plattformen in Deutschland und die daraus abgeleiteten Idealtypen sollen sowohl jungen als auch etablierten Unternehmen, die sich noch nicht intensiv mit der Plattformökonomie beschäftigt haben, einen ersten Ansatzpunkt an die Hand geben, der die wichtigsten verallgemeinerbaren Schlüsselelemente zur Entwicklung solcher Plattformen aufzeigt. Ebenso können aktuelle F&E-Projekte mit Plattformcharakter die dargestellten Idealtypen als Ausgangsbasis für die Konzeption der späteren wirtschaftlichen Verwertung ihrer Ergebnisse nutzen.


Die Studie wurde im Rahmen der Begleitforschung zum BMWi-Technologieprogramm „AUTONOMIK für Industrie 4.0“ erstellt. 14 Projekte mit rund 100 Partnern aus Industrie und Wissenschaft haben sich bei „AUTONOMIK für Industrie 4.0“ für eine Förderung durch das BMWi qualifiziert. Das BMWi unterstützt die Projekte mit einem Fördervolumen von rund 40 Mio. Euro. Mit begleitenden Forschungsmaßnahmen werden zudem wichtige Querschnittsfragen zu IT-Sicherheit, Recht, Normen & Standards sowie Zukunft der Arbeit in Industrie 4.0 behandelt.

Die Studie kann unter folgendem hier kostenlos heruntergeladen werden.