Pressemitteilung
19.11.2015

Smart Data – Smart Privacy? Intelligente Datennutzung für mehr Sicherheit

Das Spannungsverhältnis zwischen der intelligenten Nutzung großer Datenmengen und dem Datenschutz ist eine der größten Herausforderungen von Smart Data. Zum Nationalen IT-Gipfel veröffentlicht die Begleitforschung des Technologieprogramms „Smart Data – Innovationen aus Daten“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) das Thesenpapier „Smart Data – Smart Privacy?“, das einen Überblick über den aktuellen Diskussionsbedarf gibt und interdisziplinäre Forschungsansätze vorstellt.

Wie eine aktuelle Studie der Smart-Data-Begleitforschung gezeigt hat, sehen die meisten IT- und Businessentscheider im Datenschutz (61 Prozent) sowie in der Datensicherheit (57 Prozent) die größten Hindernisse für den Einsatz von Smart-Data-Technologien. Für die erfolgreiche Implementierung von Smart-Data-Lösungen in die Wertschöpfungsketten müssen deshalb Datenschutz- und Sicherheitsstandards entwickelt werden, die eine sichere und rechtskonforme Nutzung der Daten möglich machen.

Dr. Oliver Raabe, Leiter der Fachgruppe „Rechtsrahmen“ vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT): „Ich bin davon überzeugt, dass bei der Reform des Datenschutzrechts eine disziplinübergreifende Betrachtung notwendig ist. Der künftige rechtliche Rahmen sollte deutlich ausgeprägter auch technische Kontroll- und Schutzmechanismen enthalten. Den Anwendern müssen klar formulierte und rechtssichere Vorgaben der Technikgestaltung an die Hand gegeben werden, ohne bestimmte Technologien zu bevorzugen. Grundlage dafür ist ein gemeinsames Verständnis zwischen Informatikern und Juristen.“

Prof. Jörn Müller-Quade, Leiter der Fachgruppe „Sicherheit“ vom FZI Forschungszentrum Informatik: „Eine der essentiellen Fragen für den Einsatz von Smart-Data-Technologien ist, welches Maß an Sicherheit und Datenschutz bei der Verwendung erreicht werden kann, ohne die Nutzbarkeit der Daten einzuschränken. Das Ziel sind anwendungsspezifische Sicherheitslösungen, die auf die jeweiligen IT-Sicherheits- und Datenschutzanforderungen zugeschnitten werden. Wichtige Aspekte sind die Weiterentwicklung von Anonymisierungsverfahren und -richtlinien sowie feste Vorgaben zur Verschlüsselung der Daten. Nur so können wir ein hohes Schutzniveau erreichen, das die Smart-Data-Nutzung dennoch ermöglicht.“

Weiterführende Informationen

Weiterführende Informationen