Meldung
09.12.2016

Kooperation von Mensch und Transportfahrzeug

FTF out of the box entwickelt Sprach- und Gestensteuerung für führerlose Transportfahrzeuge

Durch die Halle hallt der Ruf „Bringe Palette aus Regal 4, Fach 2!“. Gleichzeitig zeigt ein Mitarbeiter, der vor einem Gabelstapler steht, auf das entsprechende Regal. Der Gabelstapler fährt los, erkennt die richtige Palette und nimmt diese auf. Es folgt der Sprachbefehl „Lagere Palette auf Boden!“ und die simultane Geste des Werksarbeiters auf eine Ecke.

FTF out of the box
Der Gabelstapler aus dem Projekt FTF out of the box kann durch Sprach- und Gestensteuerung Befehle entgegennehmen und autonom durchführen
© Jungheinrich AG
FTF out of the box

Erneut folgt das Transportfahrzeug den Anweisungen und legt die Palette am Zielort ab. Dabei war im Fahrzeug kein Fahrer am Steuer – die Aufträge wurden komplett eigenständig durchgeführt.Diese Sprach- und Gestensteuerung für führerlose Transportfahrzeuge wurde am 26. September 2016 den Konsortialpartnern des Projektes FTFooftb und Vertretern der Trägerorganisation in einer Abschlusspräsentation in den Räumlichkeiten der Jungheinrich AG im Werk Norderstedt demonstriert, Der Gabelstapler ist mit einer Spracherkennung ausgestattet und versteht dadurch menschliche Stimmen. Mit einer innovativen 3D-Kamera und einer Bildverarbeitungssoftware kann das Fahrzeug seine Umgebung automatisch erfassen, sich einprägen und adaptiv auf Veränderungen reagieren. „Da das Fahrzeug keine vorgegebenen Transportrouten benötigt, kann es sich frei im Raum bewegen und Arbeitsaufträge eigenständig ausführen.“, erläutert Florian Podsuzs vom Projektpartner IPH Hannover. „Weil auch Investitionen wie die der Magnetsensoren oder anderer Führungslinien entfallen, wird sich die Technologie auch für kleine und mittlere Unternehmen lohnen.“

Entwickelt wurde die Technologie für die interaktiven, fahrerlosen Transportfahrzeuge von einem Konsortium aus Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen. Ziel des Verbunds ist ein System, mit dem Fahrzeuge nach Anlieferung am Einsatzort autonom ihre Einsatzbereitschaft herstellen, ihre Arbeitsumgebung erfassen und speichern sowie die zugewiesenen Transportaufträge eigenständig ausführen. Beteiligt waren die Jungheinrich AG (Konsortialführer und Arbeitspakete: Umrüstung der Schubmaststapler, die Auftragsplanung und Steuerung sowie die Entwicklung der Bildverarbeitungsalgorithmen zur Paletten- und Lagerplatzerkennung), Basler AG (Arbeitspaket: Entwicklung 3D Time-of-Flight Kamera, die in die Gabelspitze integriert wird und in abgewandelter Form demnächst als Serienprodukt eingeführt wird), Götting KG (Arbeitspaket: Sicherheitssteuerung zum sicheren, automatisierten Betrieb des Fahrzeuges), Universität zu Lübeck (Arbeitspaket: Technik zur Generierung einer Lagerkarte mit Informationen zu Lagerplätzen sowie die Selbstlokalisierung und Streckenführung), IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbh (Arbeitspaket: Gestenerkennung basierend auf einer 3D-Aufnahme und Spracherkennung). In einer kostenneutralen Projektverlängerung werden die Partner Jungheinrich und das ITI aus Lübeck noch für sechs weitere Monate an einer auf 3D-Messaten basierenden Lokalisierung zu arbeiten.

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