Meldung
18.12.2017

Drei Fragen an… Dr. Daniel Zech, Projektleiter SmartEnergyHub

Im Interview: Dr. Daniel Zech, Fichtner GmbH & Co. KG, Leiter des Projekts SmartEnergyHub.

Daniel Zech
Daniel Zech

Herr Zech, das Projekt SmartEnergyHub beschäftigte sich mit dem Aufbau einer Smart-Data-Plattform, durch die Betreiber von Infrastrukturen wie Flughäfen, Industrieparks oder Fabrikanlagen ihr Energiemanagement optimieren können. Vor welchen Herausforderungen standen Sie bei der Umsetzung des Projekts?

Die Umsetzung des Projektes in einem interdisziplinären Team mit unterschiedlichen Konzepten und Interessen war bereits eine Herausforderung, musste doch erst ein gemeinsames Verständnis zu den Projektzielen entwickelt werden. Das Forschungsvorhaben hat mit dem erfolgreichen Projektabschluss daher nicht nur eine Datendrehscheibe für die intelligente und prognosebasierte Energienutzung entwickelt. Die intensive Arbeit im Team und die Entwicklung eines gemeinsamen Ziels haben allen Projektbeteiligten wertvolle Erfahrungen der interdisziplinären Zusammenarbeit beschert Nicht immer scheinen die klassischen Methoden der Projektabwicklung für die Herausforderungen einer interdisziplinären Zusammenarbeit geeignet. Als ein weiteres Ergebnis des Projekts kann somit ein Forschungsbedarf bei der Methodenentwicklung für interdisziplinäre Projekte festgehalten werden.

Welchen Mehrwert bietet die Plattform für die Wirtschaft sowie für die Umwelt?

Zusammenfassend können verschiedene Vorteile der Plattform festgehalten werden.
So bietet die Plattform die Möglichkeit, einen guten Überblick über das Energiesystem einer Infrastruktur zu bekommen und erlaubt eine ständige Überwachung des Betriebs ebenso wie automatisierte Arbeitsabläufe. Darüber hinaus können der Betrieb prognosebasiert optimiert, externe Märkte angebunden und die Energiekosten durch eine höhere Eigenstromerzeugung gesenkt werden. Die Optimierung des Betriebs großer Infrastrukturen kann dabei nicht nur geringere Energiekosten, sondern ebenso eine Reduzierung von CO2-Emissionen zum Ziel haben. Damit profitiert auch die Umwelt von den Projektergebnissen.


Wie werden die Ergebnisse des Projekts praktisch umgesetzt bzw. weitergeführt?

Die Basis für einen kommerziellen Einsatz von SmartEnergyHub ist geschaffen und die Funktionalität wurde bei der Abschlussveranstaltung demonstriert. Einzelne Module von SmartEnergyHub werden bereits in der Praxis erprobt. Der Verwertungsplan sieht zudem Weiterentwicklungen vor. Das kommerzielle Leistungsangebot wird neben der Bereitstellung von modularen Softwarekomponenten auch ein Beratungsportfolio umfassen, da die Komplexität großer Infrastrukturen energiewirtschaftliche und sozio-technische Beratungsleistungen erfordert. Daneben bietet die skalierbare Cloud-Lösung die Möglichkeit für Lizenzverkäufe an kleinere und mittelständische Unternehmen.
Künftig anstehende Aktivitäten bei den Partnern von SmartEnergyHub sind beispielsweise der weitere Aufbau geeigneter Vertriebs- und Kommunikations-Kanäle sowie die Festigung der bestehenden Beziehungen zu den Anwendern. Hierzu ist das Einrichten einer Kunden-User-Group (vergleichbar mit dem Anwenderkreis) mit regelmäßigen Treffen in Vorbereitung.