Meldung
15.09.2017

Startschuss im Wettlauf um den besten Standort für Industrie 4.0: PAiCE geht für Deutschland ins Rennen

Um Deutschlands Spitzenstellung als hochwertiger Produktionsstandort und als Anbieter modernster Produktionstechnologien auch im digitalen Zeitalter zu halten, trafen sich die Projekte des Technologieprogramms PAiCE am 14. September 2017 im Smart Data Forum in Berlin. Die Leiterinnen und Leiter der drei Arbeitsgruppen stellten ihre Themenfelder vor und erörterten den Handlungsbedarf. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzen außerdem die Gelegenheit, sich zu vernetzen und auszutauschen.

Neue Standards setzen – für mehr Sicherheit

So thematisierte die Arbeitsgruppe „Vertrauenswürdige Systemarchitekturen“, welche Herausforderungen beim Aufbau digitaler Plattformen innerhalb der Projekte zu erwarten sind. Dabei wird IT-Sicherheit als ein zentrales Thema der Fachgruppenarbeit verstanden: Informationssicherheit ist keine Eigenschaft, die nachträglich zu einem System ergänzt wird, stattdessen muss sie ein Kernelement der Architektur selbst sein (security by design). Einen weiteren Fokus bilden Standardisierung und Normung. Denn erst die Überführung von technischen Spezifikationen, Regelwerken und Prozessmodellen in anerkannte Standards und Normen gibt den Akteuren ausreichende Handlungssicherheit bei der Systemkonzeption und -entwicklung. Daher wurde die Veranstaltung mit dem Impulsvortrag von DIN zur Standardisierungslandschaft für die technologischen Schwerpunkte im Rahmen des Technologieprogramms „PAiCE“ - Additive Fertigung, Engineering und Robotik - flankiert.

Digitales in bare Münze verwandeln

Ob künstlichen Intelligenz oder Blockchain-Technologie: Digitale Technologien bergen die Chance für neue und lukrative Geschäftsmodelle. Ein wichtiger Aspekt sind digitale Plattformen, die Kooperationen von Unternehmen ermöglichen. Die Arbeitsgruppe „Kooperative Geschäftsmodelle für digitale Plattformen“ zeigte im Workshop verschiedene Handlungsfelder auf. Während der Diskussion wurde deutlich, dass ein besonderes Interesse an einem Erfahrungsaustausch zu Modellen für die Beteiligung von Partnern an kooperativen Geschäftsmodellen besteht. Vor allem zum Thema gemeinsame Sprache/Kultur/Standards bei der gemeinsamen Entwicklung und Umsetzung von kooperativen Geschäftsmodellen sowie zu Open Source Business Models sollen dabei berücksichtigt werden. Der Impulsvortrag von Tobias Harland rundete den Workshop ab und setzte einen Fokus auf die Bedeutung und Motivation von kooperativen Geschäftsmodellen. Als ein aktuelles Beispiel für ein kooperatives Geschäftsmodell im Maschinen- und Anlagenbau hat er die ADAMOS-Plattform angeführt.

Rechtssicherheit für den Markt schaffen

Mit juristischen Fragestellungen befassen sich die Experten der Arbeitsgruppe „Rechtliche Herausforderungen beim Einsatz kollaborativer Systeme in der Industrie“. Vor Ort erklärten sie den Teilnehmern, welche rechtlichen Lösungswege sich in den Bereichen „Prozessdaten und ihre Auswirkungen“, „Mensch-Maschine-Kooperation“, „Arbeitnehmerschutz“, „Haftung durch vernetzte Maschinen“, „lernende Plattformen und Rechtswirkung“, „Additive Fertigung und Urheberschutz“ möglich sind. Impulsvorträge von Susanne Beck zum Thema Haftungsrecht sowie von Karsten U. Bartels zu Datenschutz-/ IT-Sicherheitsrecht, Vertragsrecht und Urheberrecht gaben den Teilnehmerinnen und Teilnehmer erste Anregungen, was in der Projektarbeit beachtet werden muss.