Meldung
30.08.2017

Eine Frage der Gradwanderung: Persönliche Daten im Internet

Immer mehr Deutsche halten einen Teilverlust ihrer Privatsphäre im Netz für unvermeidbar und geben bereitwilliger persönliche Daten an Unternehmen über das Internet weiter

77 Prozent der Deutschen gehen davon aus, dass es unvermeidbar ist, aufgrund der technologischen Entwicklung einen Teil ihrer Privatsphäre zu verlieren. Richtig wohl fühlen sie sich damit aber nicht. Zu diesem Ergebnis kam eine von dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut Ipsos in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage.

Die Hälft der Befragten gab an, nicht begeistert zu sein, persönliche Informationen an Unternehmen im Netz weiterzugeben. Knapp 60 Prozent der Befragten findet es besonders störend, wenn Unternehmen Informationen über den eigenen Standort und Browserverlauf nutzen. Diese Skepsis rührt besonders aus der Unwissenheit darüber, welche Rechte jeder Einzelne gegenüber den Unternehmen in Bezug auf seine Daten hat. Und diese Unwissenheit nimmt weiter zu: Der Anteil derer, die über ihre Rechte bei der Nutzung der eigenen Daten von Unternehmen im Internet nicht Bescheid wissen, ist im Vergleich zu 2014 um 13 Prozent gestiegen.

Trotzdem scheinen die Deutschen ihre Daten immer bereitwilliger im Internet preiszugeben. Während vor drei Jahren noch 71 Prozent der Befragten die Speicherung der Daten über Standort und Browserverlauf für störend empfunden haben, sind es heute nur noch 58 Prozent. Diese Tendenz bildet sich auch in Bezug auf die allgemeine Stimmungslage bei der Weitergabe privater Daten im Internet ab. Während sich 2014 noch 63 Prozent damit unwohl fühlten, ihre Daten an Unternehmen im Internet weiterzugeben, sind es heute nur noch 54 Prozent. Dennoch verstärkt die mangelnde Transparenz die Skepsis in Bezug auf die Privatsphäre im Internet. Vier von fünf Deutschen wünschen sich von den Unternehmen mehr Informationen darüber, welche Daten erfasst werden.

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