Meldung
24.07.2017

Additive Fertigung: Kommt Stahl in Zukunft aus dem Drucker?

US-Forscher arbeiten an einem Pulver, mit dem sich Stahl in 3D-Druckern herstellen lässt. Gelingt das Projekt, könnte es den ganzen Industriezweig revolutionieren.

Wenn es nach den Wissenschaftlern am Institut für Maschinenbau und Materialwissenschaften der Universität von Pittsburgh geht, kommt die Stahlproduktion der Zukunft ganz ohne Hochofen und Roheisen aus. Im Auftrag der US Navy entwickelt das Forscherteam um den Werkstoff-Experten Dr. Wei Xiong dort neue Materialien für den 3D-Druck in der Schiffsindustrie. Besonders vielversprechend: HSLA-Stahl (High Strength Low Alloy), der extrem fest und korrosionsbeständig ist.

Voraussetzung für die Herstellung dieser Stahlsorte ist ein Metallpulver mit niedriger Legierung. Die eigentliche Stahlproduktion erfolgt dann im 3D-Drucker: Beim sogenannten Direct Metal Laser Sintering wird das Stahlpulver auf Basis digitaler Daten Schicht für Schicht mit einem Laserstrahl verschmolzen. „So kann die Besatzung eines Schiffes benötigte Bauteile direkt auf See herstellen und muss für Reparaturen nicht erst einen Hafen anlaufen“, erklärt Xiong den Vorteil des Verfahrens.

Wenn die additive Fertigung von Stahlbauteilen im 3D-Drucker gelingt, hätte das weitreichende Folgen für die Nachhaltigkeit und die Effizienz industrieller Produktionsverfahren: So würde in Zukunft nicht nur weniger Abfall produziert, auch der Kosten- und Zeitaufwand für die Herstellung von Prototypen und filigranen Bauteilen ließen sich deutlich verkürzen.