Meldung
19.06.2017

Lokale Massendaten – innovativ genutzt: Smart Regio präsentiert Projektergebnisse

Kleine und mittlere Unternehmen sind meist stark in ihrer Region verwurzelt – umso wichtiger ist es deshalb, dass sie lokale sozioökonomische und -demografische Trends kennen, um sie in ihren Geschäftsabläufen berücksichtigen zu können. Solche Trends wurden bislang zumeist aus Studien und Umfragen abgeleitet. Das Projekt SmartRegio hingegen nutzt lokale Massendaten – von Suchanfragen, Transaktionen, Beiträgen in sozialen Medien über offene Plattformen und Wikipedia bis hin zu den von Stadt, Gemeinde oder Infrastrukturprovidern erfassten Daten, um lokale Entwicklungen zu identifizieren.

Abschlusstreffen SmartRegio
Das Projekt Smart Regio präsentierte die Forschungsergebnisse über die Nutzung von lokalen Massendaten beim Abschlusstreffen.
© Corinna Lechler/YellowMap AG
Abschlusstreffen SmartRegio

Diese Daten sind allerdings weit verstreut und sehr unterschiedlich in Art, Format und Zugriff. SmartRegio führt diese Daten mithilfe einer modularen Plattform zusammen, analysiert sie und setzt sie in einen Zusammenhang.

Die Konsortialpartner stellten die Ergebnisse des Projekts beim Abschlusstreffen am 16. Mai 2017 den anwesenden Vertretern des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi), des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie der Begleitforschung anschaulich vor. Smart Regio erzielte demnach Resultate im Hinblick auf die Datenakquise, Datenintegration, Datenanalyse und den Datenschutz. Für die Datenakquise traf das Projekt eine Vereinbarung mit der Stadt Kaiserslautern, um ein Open Data-Portal – quasi einen „Markplatz für Daten“ – mit soziodemografischen Daten und Umweltdaten zu errichten. Aus den Erfahrungen im Projekt konnten Bedarfe und Anwendungsmöglichkeiten der Datennutzung abgeleitet werden, zum Beispiel für Datenintegrations-Tools und Datenaustausch-Standards für Behörden. Beispielsweise können Zusammenhänge zwischen soziodemografischen Faktoren wie Alters- und Einkommensstruktur sowie der Affinität für moderne Technologien hergestellt werden. Auf diese Weise kann u. a. vorhergesagt werden, in welchen Gegenden eine größere Akzeptanz für Elektromobilität zu erwarten ist. Genauso kann eine Stadtverwaltung durch die Datenanalyse negative Veränderungen in Stadtteilen erkennen oder vorhersagen und frühzeitig gegensteuern.

SmartRegio präsentierte, neben den Forschungsergebnissen, passende Geschäftsmodelle, die gemeinsam mit den Partnern im Projekt entwickelt wurden. Auch die anschließende Verwertung der Projektergebnisse in Wirtschaft, Wissenschaft und Lehre wurde veranschaulicht. So könnte eine intelligente, ortsbezogene Stimmungsbildanalyse anhand von Social-Media-Kanälen am Beispiel eines "FilialFinders" ab 2018 umgesetzt werden. Mit der Anwendung soll die Kundenzufriedenheit einzelnen Filialen zugeordnet sowie die Effektivität und Wirkung von Werbekampagnen regionalspezifisch bewertet werden. Mit einigen namhaften Handelsketten wurden bereits erste Gespräche über die Technologie geführt. .