Meldung
20.05.2017

Sicheres Identitätsmanagement im Internet: Eine Analyse des ISÆN-Konzepts

Mit der fortschreitenden Digitalisierung und der Nutzung von Internetdiensten über Landesgrenzen hinweg wird eine sichere Kommunikation im Internet auch für Privatpersonen immer wichtiger. Aber wie kann man als digitales Individuum in Erscheinung treten? Wie kann man seine Identität online authentifizieren lassen? Um Antworten auf diese Fragen zu geben, hat die französische Standardisierungsinitiative ISÆN (Individual perSonal data Auditable addrEss Number) eine Technologie definiert, mit der ein umfassendes und sicheres „Identity Management“ möglich wird. Nutzer von Internet-Dienstleistungen sollen dadurch eine verbesserte Kontrolle über ihre personenbezogenen Daten erhalten.

Das Titelbild der Analyse des ISÆN-Konzepts
Das Titelbild der Analyse des ISÆN-Konzepts
© agsandrew_fotolia
Das Titelbild der Analyse des ISÆN-Konzepts

Das Konzept der Standardisierungsinitiative ISÆN wurde von der Smart-Data-Begleitforschung im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) einer Untersuchung unterzogen. Die Ergebnisse der Analyse wurden Ende März im Rahmen der CeBIT veröffentlicht, bei der die Studie an Matthias Machnig, Staatssekretär im BMWi, übergeben wurde. Bei der Analyse wurde deutlich, dass die neue Technologie großes Potenzial besitzt, um die Datensicherheit zu erhöhen und dadurch auch das Vertrauen der Nutzer in die neuen Technologien zu stärken.

Prof. Dr. Ing. Stefan Jähnichen, Leiter der Begleitforschung von Smart Data vom FZI Forschungszentrum Informatik, der die Analyse federführend umgesetzt hat: „ISÆN ist ein Konzept, mit dem die Weitergabe personenbezogener Daten im Internet transparent und vor allem manipulationssicher gestaltet werden kann. Denn der Nutzer hat jederzeit die Möglichkeit nachzuvollziehen, wem er welche Berechtigung zur Verwendung seiner persönlichen Daten gegeben hat. Das Besondere an ISÆN ist die doppelte Verschlüsselung. Zum einen werden die Nutzerdaten und zum anderen die Transaktion selbst verschlüsselt.“

Die Bedeutung der neuen Technologie auf einer internationalen Ebene betont Peter Schaar, Leiter der Europäischen Akademie für Informationsfreiheit und Datenschutz (EAID) in Berlin und ehemaliger Datenschutzbeauftragter der Bundesregierung: „Dieses Projekt ist ein wichtiger Schritt zur Umsetzung der eIDAS-Verordnung. Die eIDAS-Verordnung schreibt europaweit einheitliche Rahmenbedingungen für die elektronische Identifizierung und das Anbieten von Vertrauensdiensten für elektronische Transaktionen vor. Die ISÆN-Technologie bietet ein Konzept, mit dem die elektronische Identifizierung europaweit standardisiert werden könnte.“

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