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09.02.2017

Digitale Technologien in der Landwirtschaft: Über die Hälfte der deutschen Landwirte hat bereits investiert

Moderne Technologien haben die Arbeit in der Landwirtschaft verändert – und die digitale Transformation setzt sich fort: 25 Prozent der Landwirte planen (weitere) Investitionen in diesem Bereich, wie eine Untersuchung zeigt.

Digitale Anwendungen in der Landwirtschaft setzen sich immer mehr durch: Während der letzten Jahre haben sie sich bereits fest in den Betrieben etabliert und deren Arbeit maßgeblich verändert. Dank neuer Geräte, wie hochmoderner Erntemaschinen, kommt den Landwirten zunehmend eine planende, koordinierende und überwachende Funktion zu. Das ermittelte die Studie „Smart Farming – Nachhaltigkeit und Effizienz durch den Einsatz digitaler Technologien“ des Beratungsunternehmens PriceWaterhouseCoopers (PwC), in deren Rahmen 100 Inhaber oder Verantwortliche deutscher Ackerbaubetriebe befragt wurden. Die Umfrage zeigt, welche großen Potenziale digitale Technologien besitzen, um Abläufe und den Personaleinsatz in der Landwirtschaft zu optimieren.

Aufgrund der hohen Potenziale für den Einsatz digitaler Technologien in der Landwirtschaft entwickelt das Projekt Smart Farming Welt im Rahmen des Förderprogramms Smart Service Welt die technologische Basis, um landwirtschaftliche Prozesse hersteller- und organisationsübergreifend intelligent zu vernetzen. Die Bereitschaft der Landwirte, die neuen Technologien in der Praxis einzusetzen, ist vorhanden: So zeigte die Studie von PwC, dass derzeit bereits fast alle Landwirte (97 Prozent) digitale Technologien nutzen. Zum Einsatz kommen beispielsweise GPS-Technologien (58 Prozent), intelligente landwirtschaftliche Maschinen (45 Prozent) oder Agrar-Apps, Onlineplattformen oder Daten Dritter (39 Prozent).

Der Reifegrad der Digitalisierung unterscheidet sich allerdings deutlich zwischen den Betrieben. Während 36 Prozent der landwirtschaftlichen Unternehmen digitale Landmaschinen und Daten bisher nur zur Informationsgewinnung nutzen, setzen 20 Prozent der Betriebe die Technologien als Teil ihrer Prozess- und IT-Infrastruktur ein und passen ihre Prozesse gemäß in Echtzeit übertragener Daten an. Darüber hinaus sind auch komplexere technologische Systeme im Einsatz: 24 Prozent der Betriebe verwenden Farmmanagement-Lösungen, wie Software zur Überwachung von Erntebedingungen, und erste Projekte aus Robotik, Sensorik oder Luftüberwachung, weitere 17 Prozent der Betriebe haben bereits Precision Farming, also Techniken, bei denen Daten für eine zielgerichtete Bewirtschaftung von Flächen genutzt werden, im Rahmen ihrer Prozesse und IT-Infrastruktur etabliert.

Der Einsatz der neuen Technologien zahlt sich aus: Beinahe die Hälfte der Befragten verzeichnete eine Steigerung der Prozesseffizienz in ihren Betrieben von durchschnittlich 11 Prozent, darüber hinaus erfolgte eine Kostensenkung, beispielsweise im Bereich der Einsatzmittel, von durchschnittlich sieben Prozent. Auch die Verbraucher und die Umwelt profitieren von dem Einsatz neuer Technologien: Knapp die Hälfte der Landwirte konnte Einsparungen bei Düngemitteln erzielen, 42 Prozent verwenden nun weniger Pestizide

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