Meldung
20.12.2016

3 Fragen an… Mathias Wrba vom Projekt ExCELL

Mathias Wrba leitet das Smart-Data-Projekt „ExCELL – Echtzeitanalyse und Crowdsourcing für eine selbstorganisierte City-Logistik“ und ist User-Experience-Berater bei FELD M GmbH

Mathias Wrba
© Mathias Wrba
Mathias Wrba

1. Herr Wrba, im Projekt ExCELL planen Sie eine Plattform, die für kleine und mittelständische Unternehmen Routen und Wegeketten in Städten optimiert. Welche Vorteile bietet das?

Wrba: Wir wollen uns im Projekt ExCELL der großen Herausforderung annehmen, die Effizienz im Straßenverkehr zu steigern. Hierfür erstellen wir ein Bild der Verkehrslage in Echtzeit und ermitteln für Unternehmen die optimalen Wegeketten und Routen durch den Stadtverkehr, sodass auch intern effizienter geplant werden kann. Das spart Zeit und Geld: Die Flotte kommt schneller ans Ziel und verbraucht weniger Sprit, der Verschleiß am Fahrzeug nimmt ab und die Zufriedenheit der Mitarbeiter und Kunden steigt. -

2. Sie gehen auf die branchenspezifischen Bedürfnisse ein. Wie würde die Plattform beispielsweise für Pflegedienste aussehen?

Wrba: Bei der Tourenplanung für ambulante Pflegedienste müssen wir berücksichtigen, welche Pflegekraft sich um welche Patienten kümmert. In dem Fall kann man nicht einfach die effizienteste Wegekette vorschlagen, sondern muss die Beziehung zweier Menschen zueinander beachten. So können für jede Pflegekraft die optimalen Wegeketten und Routen zu deren Stammpatienten ermittelt werden. Der schöne Nebeneffekt dieser verbesserten Effizienz: Je weniger Zeit die Mitarbeiter im Auto verbringen, desto mehr Zeit haben sie für die Patienten. Das ist dem Pflegepersonal wichtig. Wir steigern auf diese Weise die Zufriedenheit der Pflegenden und der Pflegebedürftigen. --

3. Vor welchen Herausforderungen stehen Sie?

Wrba: Die größte Herausforderung schlummert auf der Seite der Anwender: Wir mussten feststellen, dass viele kleine und mittelständische Unternehmen ihre Personal- und Einsatzpläne noch per Hand erstellen. Im Mittelstand hat die Digitalisierung noch nicht überall Einzug gehalten. Daran schließt sich die zweite Herausforderung an: Viele Betriebe ahnen, welchen Mehrwert sie aus der Digitalisierung und Diensten wie ExCELL ziehen könnten, doch sie zögern mit der Umsetzung. Da müssen wir vielerorts noch Überzeugungsarbeit leisten. --